Deutschland

Kaufhof-Übernahme: Bieterkampf zwischen Karstadt und Konzern aus Kanada

Karstadt und der kanadische Handelskonzern Hudson's Bay befinden sich derzeit in einem Bieterkampf um die Übernahme von Kaufhof. Während Karstadt durch den Kauf seine Wettbewerbsfähigkeit erhöhen möchte, will Hudson's Bay Kaufhof als Sprungbrett in den EU-Markt nutzen.
04.06.2015 11:20
Lesezeit: 1 min

Im Kampf um die Warenhauskette Kaufhof bahnt sich möglicherweise ein Bieterwettkampf an. Das „Handelsblatt“ und die „Welt“ berichteten am Mittwoch übereinstimmend, nach Karstadt-Eigentümer René Benko habe Anfang dieser Woche auch der kanadische Handelskonzern Hudson's Bay ein erstes vorläufiges Kaufangebot für die Metro-Tochter abgegeben. Das Angebot der Kanadier soll sich den Berichten zufolge wie Benkos Offerte in der Größenordnung von 2,9 Milliarden Euro bewegen. Die Metro wollte die Berichte nicht kommentieren.

Bislang liege der Metro von den Kanadiern allerdings nur ein „erstes, indikatives Angebot“ vor, berichtete die „Welt“ unter Berufung auf einen Insider. Ein sorgfältig ausgearbeitetes Papier, das als Entscheidungsgrundlage für den Metro-Vorstand dienen könne, werde voraussichtlich in der zweiten Juni-Hälfte fertig.

Hudson's Bay, gegründet 1670, ist nach eigenen Angaben Nordamerikas ältestes Unternehmen. Der Konzern betreibt in den USA und Kanada mehr als 300 Warenhäuser und Fachgeschäfte. Zum Firmenimperium gehört auch die bekannte US-Warenhauskette Saks Fifth Avenue.

Während Benko offenbar eine Fusion von Karstadt und Kaufhof anstrebt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Kaufhäuser zu erhöhen, wäre die Kaufhof-Übernahme für Hudson's Bay ein erster Schritt auf den europäischen Markt. Vor allem Deutschland hat sich in der Vergangenheit für klassische, angelsächsische Händler allerdings als schwieriges Terrain erwiesen. Sowohl die britische Textilkette Marks & Spencer, als auch der weltgrößte Einzelhändler Wal Mart scheiterten in der Vergangenheit beim Versuch, mit eigenen Läden auf dem hartumkämpften deutschen Markt Fuß zu fassen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung für Verbraucher: "Fatales Signal"
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....