Die Aktien des größten deutschen Geldhauses schossen am Montag um rund acht Prozent nach oben. Anshu Jain und Jürgen Fitschen hatten am Soontagabend überraschend das Handtuch geworfen. Ihre Nachfolge soll der 54-jährige Brite John Cryan antreten, der bereits seit 2013 im Aufsichtsrat des Frankfurter Geldhauses sitzt.
Ein radikaler Kurswechsel ist vom ehemaligen Finanzchef der Schweizer UBS aber nicht zu erwarten. Cryan stehe grundsätzlich hinter dem von Jain und Fitschen kürzlich eingeleiteten Strategiewechsel, sagte ein hochrangiger Bank-Insider, bei der Ausarbeitung der Details gebe es aber natürlich Spielraum. "Unsere Zukunft hängt davon ab, wie gut wir unsere Strategie umsetzen, unsere Kunden überzeugen und die Komplexität reduzieren", erklärte Cryan selbst.
Viele Investoren setzen darauf, dass Cryan bei der Senkungen von Kosten mehr Erfolg hat als seine Vorgänger. "Schon bei UBS hat Cryan einen starken Fokus auf Kosten gelegt", betonten die Analysten von Morgan Stanley am Montag. "Wir glauben, dass die Deutsche Bank an einem Wendepunkt steht", erklärten die Experten von Citi. Der neue Vorstandschef sei hoch angesehen und könne es schaffen, die eingeschlagene Strategie besser umzusetzen und höhere Gewinne zu erzielen.