Finanzen

Chinesische Importe brechen um 18 Prozent ein

Chinas Importe sind im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,6 Prozent eingebrochen. Ausschlaggebend für diesen Importeinbruch ist die schwache Binnenkonjunktur. In diesem Zusammenhang sind auch die Exporte um 2,5 Prozent zurückgegangen.
08.06.2015 11:53
Lesezeit: 1 min

Die Weltwirtschaft muss sich auf eine schwindende Nachfrage in China einstellen. Die größte Handelsnation kauft immer weniger Waren im Ausland ein. Im Mai brachen die Importe um 17,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein, teilte die Zollbehörde am Montag in Peking mit. Das signalisiert eine schwächelnde Binnenkonjunktur. Experten gehen deshalb davon aus, dass die Zentralbank die Wirtschaft mit neuen Maßnahmen stimulieren wird - zumal auch die Exporte um 2,5 Prozent schrumpften.

„Die chinesische Wirtschaft hat den Boden noch nicht gefunden“, sagte Ökonom Liu Yaxin von China Merchants Securities in Shenzhen. „Die Lage dürfte auch in den kommenden vier, fünf Monaten gedämpft sein.“ Die Zentralbank hat bereits dreimal binnen eines halben Jahres ihren Leitzins gesenkt, um mit billigerem Geld Investitionen und Konsum anzuschieben. Zudem müssen die Banken weniger Geld bei ihr deponieren, was ihnen größeren Spielraum für die Kreditvergabe lässt.

Exporte und Importe schrumpften in den ersten fünf Monaten zusammen um acht Prozent. Für 2015 insgesamt strebt die Regierung hingegen ein Wachstum von sechs Prozent an. „Das kann unmöglich erreicht werden, vor allem angesichts der mauen Importe“, sagte der China-Chefvolkswirt der Bank JP Morgan in Hongkong, Haibin Zhu.

Für die deutsche Wirtschaft ist die schwächelnde Konjunktur in der Volksrepublik eine schlechte Nachricht. Sie verkaufte 2014 Waren um Wert von fast 75 Milliarden Euro dorthin - nur in Frankreich, den USA und in Großbritannien wurde mehr umgesetzt. Volkswagen etwa verkaufte zuletzt weniger in der Volksrepublik.

Die Regierung in Peking strebt in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent an. Bereits 2014 hatte es nur noch zu 7,4 Prozent gereicht: Das ist viel für europäische Verhältnisse, in China aber der kleinste Zuwachs seit einem Vierteljahrhundert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...