Wirtschaft

Russen lösen Franzosen ab: Rosneft übernimmt PCK Raffinerie in Brandenburg

Der russische Öl-Riese Rosneft hat die Mehrheitsanteile an der PCK Raffinerie im brandenburgischen Schwedt erworben. Zuvor waren die Energiekonzerne Total und BP aus der Raffinerie ausgestiegen.
20.06.2015 00:15
Lesezeit: 1 min

Im deutschen Raffinerie-Geschäft werden die Karten neu gemischt. Mit dem Ausstieg des französischen Ölkonzerns Total und seines britischen Rivalen BP aus der PCK Raffinerie im brandenburgischen Schwedt gewinnt der russische Ölmulti Rosneft dort die Oberhand. Auch die anderen Beteiligungen des BP-Rosneft-Konsortiums Ruhr Oel werden neu organisiert. So wird der russische Ölkonzern seinen Anteil an Bayernoil auf 25 Prozent und an der Karlsruher Raffinerie Miro auf 24 Prozent verdoppeln. BP übernimmt dafür 100 Prozent an der Raffinerie in Gelsenkirchen.

Total teilte am Freitag mit, seinen Anteil an PCK von 16,7 Prozent für 300 Millionen Dollar an Rosneft zu verkaufen. BP, bislang mit Rosneft im Konsortium Ruhr Oel gleichberechtigt mit insgesamt 37,5 Prozent an der Raffinerie beteiligt, zieht sich auch aus Brandenburg zurück. Künftig hält der russische Ölkonzern, der mit westlichen Sanktionen belegt ist, damit gut 54 Prozent an PCK. Shell Deutschland bleibt weiter mit 37,5 Prozent und der bisherige Total-Partner Eni mit gut acht Prozent beteiligt. PCK begrüßte den Schritt. Die Anteilserhöhung einer der wichtigsten Rohöllieferanten habe Vorteile für die Raffinerie, es stärke die Versorgungssicherheit von PCK.

Mehrere russische Unternehmen sind in Finanzierungsnot geraten, weil sie durch Sanktionen der EU und der USA von westlichen Geldquellen abgeschnitten sind. Rosneft hat milliardenschwere Finanzhilfen beantragt. Zudem belastet der Ölpreisverfall die ganze Branche. BP hält 19,75 Prozent an Rosneft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...