Politik

Gegen die EU: Italien fordert Ende der Ausgrenzung Russlands

Italiens Premier Matteo Renzi hat am Mittwoch die Russlandpolitik der EU kritisiert. „Es ist ein Fehler, Europa als Anti-Russland zu definieren“, so Renzi. Doch genau dies sei der Fall in Osteuropa.
02.07.2015 02:06
Lesezeit: 1 min

Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi hat die Russlandpolitik der EU-Partner in Osteuropa scharf kritisiert. „Es ist ein Fehler, Europa als Anti-Russland zu definieren“, sagte Renzi am Mittwoch in Berlin. Es sei zwar richtig, von Russland die Einhaltung völkerrechtlicher Standards in der Ukraine-Krise zu verlangen und EU-Sanktionen zu verhängen. „Aber trotzdem ist es undenkbar, sich vorzustellen, dass eine europäische Idee aufbaut als eine Art Gegenmodell zu Russland. Das ist ein historischer Irrtum.“ In Osteuropa zeige sich aber genau diese Tendenz. Hintergrund ist, dass etwa die baltischen Staaten aus Angst vor Russland eine entschiedene Politik der EU und der Nato gegen Moskau und noch härtere Sanktionen fordern.

Renzi plädierte dagegen für die Einbindung Russlands etwa in den Kampf gegen Islamisten. „Anzunehmen, dass man in einen Krieg gegen den Terrorismus eintreten könne und dass aus der großen Koalition ein großes Volk wie das russische ausgenommen werden könne, ist ein nicht hinzunehmender Fehler“ betont er.

Zugleich sprach sich der italienische Ministerpräsident für eine EU-Erweiterung aus. Sowohl Albanien als auch Serbien müssten Mitglieder der EU werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Wenn Märkte überhitzen: Droht der Small-Cap-Rally das Aus?
13.07.2025

US-Anleger stürzen sich auf kleine Firmen – ein alarmierendes Zeichen. Warum Euphorie an der Börse oft das Ende markiert und was das...

DWN
Panorama
Panorama 100 Jahre Rolltreppe: Aufstieg in 30 Sekunden
13.07.2025

Die Rolltreppe ist allgegenwärtig – und doch übersehen wir oft ihre faszinierende Geschichte. Seit 100 Jahren bewegt sie Menschen durch...

DWN
Technologie
Technologie The bright, bright future ahead (AI): Bringt künstliche Intelligenz uns eine bessere Zukunft?
13.07.2025

Es geht Schlag auf Schlag. Bald, so hört man, haben wir die AGI (artificial general intelligence) und danach kommt die Superintelligence....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...