Der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, hat „Notstandskredite“ zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Versorgung in Griechenland ins Spiel gebracht. „Dafür wären kurzfristig Gelder in Brüssel abrufbar“, sagte der SPD-Politiker der Welt am Sonntag. Man werde „die Menschen in Griechenland nicht im Stich lassen“.
Besonders schwierig werde die Lage, wenn Athen nach einem „Nein“ der Griechen beim Referendum am Sonntag zu den Forderungen der Geldgeber das Geld ausgehe. „Ohne neues Geld können die Gehälter nicht ausgezahlt werden, das Gesundheitssystem funktioniert nicht mehr, die Stromversorgung und der öffentliche Transport versagen“, sagte er. Schulz wünscht sich eine Übergangsregierung und arbeitet offen an daran, dass die Tsipras-Partei verschwindet.
Die griechischen Banken haben nur noch Cash in Höhe von 500 Millionen Euro – eine Öffnung der Filialen ist damit unmöglich. Daher steht in dem Land offenbar der massivste Schuldenschnitt für Kleinsparer in der Geschichte des Euro bevor. Wie die FT berichtet, wollen die Banken in ihrer dramatischen Situation einen massiven Zugriff auf alle Sparguthaben exekutieren. Die Lage scheint so kritisch, dass die Banken planen, alle Guthaben über 8000 Euro um 30 Prozent zu kürzen.
Doch auch das Geld der europäischen Steuerzahler ist vernichtet, die USA hat den Zahltag für die Eurozone bereits ausgerufen.