Italienische Taucher der Ocean Reef Gruppe haben das Konzept der nachhaltigen Landwirtschaft unter Wasser gesetzt. Die weltweit ersten Unterwasser-Gewächshäuser, namens Nemos Garden, haben sich bereits an der Küste von Noli, Italien verankert. Bisher bieten fünf Biosphären nahezu perfekte Bedingungen für die Ernten von Bohnen, Erdbeeren, Basilikum und Salat, berichtet die Washington Post.
Die Designer argumentieren, dass die konstanten Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit unter Wasser hervorragend für die Pflanzen seien, so gäbe es einen sehr kontinuierlichen Kondensations-Zyklus und regemäßig „Regen.“ Die Fülle von Kohlendioxid ermöglicht zudem ein rasantes Wachstum. Nur 20 Meter unter der Oberfläche haben sich demnach die Gewächshäuser nach vier Jahren Praxistest als noch praktischer erwiesen als erwartet – das Projekt soll weiter ausgebaut und auf weitere Gemüsesorten ausgeweitet werden.
Eine kontinuierliche und verlässliche Produktion ohne die Notwendigkeit für konventionelle Pestizide ist ein Vorteil gegenüber oberirdischen Kulturen. Die Auswirkung auf das umliegende Ökosystem sei bisherigen Forschungs-Ergebnissen der Gruppe zufolge gering: Der heimischen Tierwelt aus Krabben und Tintenfischen gehe es gut und die Biosphären scheinen wenig bis gar keine schädliche Wirkung zu haben. Krebse und Tintenfische seien dabei beobachtet worden, unter den Kugeln Schutz zu suchen und Seepferdchen schaffen Nester für ihre Familien. Diese experimentelle Projekt, das eine hohe Ausbeute an Produkten und wenig negative Auswirkungen auf die Umwelt bietet, klingt perfekt für Entwicklungsländer, die Schwierigkeiten mit dem Anbau von Kulturpflanzen im trockenen Boden haben. Das Projekt hofft, seine Gewächshäuser auf neue Gebiete zu erweitern, sowie ein kleines Privatgarten-Modell für alle zu entwickeln und will dazu in Kürze eine Kickstarter-Kampagne starten.