Gemischtes

Schwimmende Inselstadt mit unabhängiger Energie-Versorgung

Designer planen den Bau einer schwimmenden Insel-Stadt, die sich komplett selbst versorgen kann. Dabei soll sie sowohl energetisch als auch politisch unabhängig vom Festland sein. Bis zum Jahr 2020 sollen dort hunderte Menschen leben und arbeiten.
09.07.2015 11:30
Lesezeit: 1 min
Schwimmende Inselstadt mit unabhängiger Energie-Versorgung
Jede der schwimmenden Inseln soll bis zu 300 Einwohner haben und rund 500 Dollar pro Quadratmeter kosten. (Screenshot)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Seasteading Institute will bis zum Jahr 2020 die weltweit erste schwimmende Stadt bauen. The Floating City Project soll ein politisch autonomes Gebiet werden,  wenn auch mit einer starken Beziehung zu einem noch unbekannten „Gastgeberland“. So will die Gruppe aus Meeresbiologen, Schiffsingenieuren und Umweltschützern alternative Regierungsformen und neue Methoden der Landwirtschaft und Energieversorgung ausprobieren. Die schwimmende Gemeinschaft soll Wohnungen, Tourismus, Aquafarming, Parks, Büros und Geschäfte, ein Forschungsinstitut, und ein Kraftwerk für komplett saubere Energie und sauberes Wasser haben, deren Überschuss sogar zurück in das Gastgeberland verkauft werden soll. Sollte das Pilot-Projekt erfolgreich sein, will das Institut eine breitere Besiedlung der Meere vorantreiben.

Der Architektur-Design-Wettbewerb des Instituts ist seit dem 1. Juni abgeschlossen, jetzt hat das Entwicklungsteam angekündigt, das schwimmende Stadt-Projekt gehe in die Projekt-Phase II über. Die erste Phase beinhaltete eine Machbarkeitsstudie, Crowdfunding in Höhe von 27.000 Dollar für das Design und die Identifizierung potenzieller Kunden. Das Team hat verschiedenste Designs begutachtet, das der niederländischen Aquatic-Design-Firma DeltaSync wurde als die praktikabelste Option gehandelt. Sie besteht aus modularen Plattformen, die entweder aus Quadraten oder Fünfecken besteht. Nach dem Konzept können die schwimmenden Plattformen flexibel verbunden und in zahlreichen zweigartigen Strukturen angeordnet werden. Das gesamte Projekt würde für rund 300 Bewohner etwa 167 Millionen Dollar kosten, was einem Quadratmeterpreis von rund 500 Dollar entspräche. Für dieses Modell,das komplett mit Solarenergie betrieben werden soll, wurde der Golf von Fonseca in Zentralamerika ausgesucht. Allerdings seien die Initiatoren in diplomatischen Gesprächen mit zahlreichen potentiellen Gastgeberländern.

Das Team erwägt nun mögliche Standorte für die schwimmende Gemeinschaft, und hat für die Erforschung bereits 2014 eine Gruppe von Architekten und Ingenieuren zu einem „geheimen Ort“ gebracht – allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Es gab keine öffentlichen Erklärungen dazu, wo die zukünftigen Stadt am Ende gebaut wird, oder welche Nation ihr „Gastgeber“ sein wird.

Das Team hat umfangreiche Forschungen über das Projekt durchgeführt, einschließlich der Identifizierung potenzieller Bewohner aus 67 Ländern und den verschiedensten Einkommensniveaus, die  ein ausführliches Feedback zur Verfügung gestellt haben und die eine starke öffentliche Unterstützung belegen sollen. Auch der PayPal-Gründer und Milliardär Peter Thiel hat bereits 2008 in das Projekt investiert und hat einen Essay verfasst über seine Idee eines schwimmenden Silicon Valley fern von jeder Politik, berichtet das Technologie-Magazin Wired. Allerdings hat Thiel sich inzwischen utopischeren Projekten zugewandt, etwa der Überwindung des Todes, während das Seasteading-Institut mit konkreten Entwürfen in die nächste Projekt-Phase übergeht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EZB in der Zwickmühle: Zinssenkung befeuert Immobilienmarkt – Gefahr einer neuen Kreditblase?
26.04.2025

Der Druck auf die Europäische Zentralbank wächst, während die Zinsen sinken und der EURIBOR neue Tiefstände markiert. Was bedeutet das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Funkmast auf Futterwiese: Das verdienen Landwirte mit Mobilfunkmasten
26.04.2025

Wer als Landwirt ungenutzte Flächen oder Scheunendächer für Mobilfunkanbieter öffnet, kann mit Funkmasten stabile Zusatzeinnahmen...

DWN
Panorama
Panorama Generation Z lehnt Führungspositionen ab – Unternehmen müssen umdenken
25.04.2025

Die Generation Z zeigt sich zunehmend unbeeindruckt von traditionellen Karrierewegen und Führungspositionen im mittleren Management. Eine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Reichster Ostdeutscher: Wie ein Unternehmer einen kleinen DDR-Betrieb zum globalen Player macht
25.04.2025

Rekord-Umsatz trotz Krisen: Der Umsatz von ORAFOL betrug im Jahr 2024 betrug 883 Millionen Euro – ein Rekordjahr trotz Wirtschaftskrise....

DWN
Politik
Politik Rentenbeiträge und Krankenkasse: Sozialabgaben werden weiter steigen
25.04.2025

Gerade bei der Rente hat die kommende Merz-Regierung ambitionierte Pläne. Doch gemeinsam mit den Krankenkassenbeiträgen droht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gold im Höhenrausch: Wenn Trump das Gold sieht, wird es gefährlich
25.04.2025

Der Goldpreis steht kurz davor, einen historischen Rekord nicht nur zu brechen, sondern ihn regelrecht zu pulverisieren. Die Feinunze Gold...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Autoindustrie unter Druck: Zollkrieg sorgt für höhere Preise und verschärften Wettbewerb
25.04.2025

Der Zollkrieg zwischen den USA und Europa könnte die Auto-Preise in den USA steigen lassen und den Wettbewerb in Europa verschärfen....

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen der Deutschen auf Rekordhoch – aber die Ungleichheit wächst mit
25.04.2025

Private Haushalte in Deutschland verfügen so viel Geld wie nie zuvor – doch profitieren längst nicht alle gleichermaßen vom...