Politik

Türkei warnt Europa vor neuer Flüchtlings-Welle

Die EU hat der Türkei finanzielle Unterstützung zur Versorgung von syrischen Flüchtlingen versprochen. Die zugesagten 70 Millionen können die Kosten unmöglich decken, zudem sei von dem Geld auch noch nichts angekommen, so die Türkei. Eine neue Flüchtlingswelle übersteigt deren Aufnahmemöglichkeiten, daher werde der Andrang nun die EU treffen.
12.07.2015 02:51
Lesezeit: 1 min

Die Türkei rechnet wegen der jüngsten Kämpfe um die syrische Stadt Aleppo mit einer neuen Flüchtlingswelle aus dem Nachbarland. Diese würde die Aufnahmemöglichkeiten der Türkei übersteigen und deshalb die EU mit noch mehr Asylbewerbern konfrontieren, sagte der Minister für EU-Angelegenheiten, Volkan Bozkir der Zeitung Hürriyet. Die Türkei beherbergt bereits fast zwei Millionen syrische Flüchtlinge. Entlang der 900 Kilometer langen Grenze zieht sich eine Kette von Flüchtlingslagern.

Bozkir kritisierte, dass die EU nur eine geringe finanzielle Unterstützung für die Leistungen der Türkei bei der Versorgung der Flüchtlinge zugesagt habe. Die Türkei habe bislang sechs Milliarden Dollar für die Flüchtlinge ausgegeben; die EU habe nur 70 Millionen Euro zugesagt. „Und das ist auch nur ein Versprechen, angekommen ist noch nichts“, sagte der Minister.

Die EU ist zutiefst uneinig darüber, wie sie mit Flüchtlingen und illegalen Einwanderungen umgehen soll. Mehr als 135.000 sind im ersten Halbjahr 2015 angekommen, die meisten auf dem gefährlichen Weg über das Mittelmeer. Rund 2000 sind dabei ums Leben gekommen. Auf eine Unterbringung der Migranten in der gesamten EU, mit der die Lasten etwa gleichmäßig auf alle Staaten verteilt werden sollten, hat sich die Union nicht einigen können.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...