Politik

Gedenkfeier: Steine gegen Serbiens Regierungschef

Lesezeit: 1 min
12.07.2015 02:52
In Bosnien kam es während einer Gedenkfeier zum Massaker von Srebrenica zu einem Eklat: Der serbische Premier wurde mit Flaschen und Steinen beworfen. Der Aufritt sollte eigentlich das Zusammenrücken beider Länder demonstrieren.
Gedenkfeier: Steine gegen Serbiens Regierungschef

Mehr zum Thema:  
UN > Russland >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
UN  
Russland  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Wütende Demonstranten haben den serbischen Ministerpräsidenten Aleksandar Vucic am Samstag von einer Gedenk-Zeremonie zum 20. Jahrestag des Massakers von Srebrenica vertrieben. Der Politiker wurde bei einer Massen-Beisetzung auf dem Friedhof im bosnischen Potocari mit Flaschen und Steinen beworfen. Zehntausende Menschen hatten sich dort versammelt, um an der Beisetzung der Überreste von 136 Opfern des Massakers teilzunehmen und den Getöteten ihren Respekt zu erweisen. Am 11. Juli 1995 waren Truppen der bosnischen Serben in die UN-Schutzzone Srebrenica eingefallen und hatten in den Tagen darauf 8000 muslimische Jungen und Männer hingerichtet. Sie warfen sie in Massengräber. Mehr als tausend der Opfer gelten weiter als vermisst.

Leibwächter schützten Vucic. Mitglieder der serbischen Delegation brachten sich rennend in Sicherheit. Der Besuch des serbischen Ministerpräsidenten in Bosnien sollte eigentlich demonstrieren, wie gut sich die Beziehungen in der Region seit dem Bürgerkrieg nach dem Zusammenbruch des alten Jugoslawien entwickelt hätten. Serbien sprach danach jedoch von einem Mordversuch an seinem Regierungschef. Das Kabinett wurde zu einer Krisensitzung einberufen.

Vergangene Woche hatte Russland auf Drängen Serbiens eine UN-Resolution verhindert, die das Massaker von Srebrenica als Völkermord verurteilt hätte. Viele Serben lehnen diese Bewertung ab und bestreiten auch die Zahl der Todesopfer. Das UN-Kriegsverbrechertribunal für das frühere Jugoslawien dagegen stuft das Massaker als Völkermord ein. Während des Balkan-Kriegs 1992 bis 1995 wurden mindestens 135.000 Menschen getötet, davon allein 100.000 in Bosnien.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
UN > Russland >

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Politik
Politik Asylrecht: Die Stimmung kippt

Angesichts der unkontrollierten Einwanderung fordern Bürger eine radikale Änderung des Asylrechts.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Großer Betrugsfall im Nickel-Markt aufgeflogen – Börse stoppt Handel

Der Markt für das wichtige Industriemetall Nickel ist von einem großen Betrugsfall erschüttert worden – nicht zum ersten Mal.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russland: Diesel-Exporte steigen auf Rekordhoch

Die russischen Diesel-Exporte sind massiv angestiegen, obwohl die EU im Rahmen ihrer Sanktionen gegen Russland ein Importverbot auf den...

DWN
Politik
Politik Polens Präsident warnt vor „Gleichschaltung“ in der EU

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat eine programmatische Rede zur Zukunft Europas gehalten.

DWN
Politik
Politik Schottlands neuer Regierungschef betont Ziel der Unabhängigkeit

Der zukünftige Regierungschef von Schottland, Humza Yousaf, macht sich für eine Unabhängigkeit von Großbritannien stark.

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: Investoren fliehen in Geldmarkt-Fonds

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise fürchten Anleger um ihre Einlagen und fliehen massiv in Geldmarkt-Fonds. Diese gelten als sicher und...

DWN
Politik
Politik Regierungskrise? Koalitionsausschuss ohne Ergebnisse vertagt

Innerhalb der Regierungskoalition herrschen Spannungen, die auch nach 20 Stunden Verhandlungen nicht gelöst wurden.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China und Saudi-Arabien intensivieren Energie-Kooperation

Der saudische Aramco-Konzern baut in China große Anlagen auf. Die Beziehung zu China sei strategischer Natur, so CEO Nasser.