Politik

Platow-Experten: Gold trudelt auf 1.000 Dollar zu

Lesezeit: 1 min
31.07.2015 01:52
Der Goldpreis nimmt kritische Werte an und lässt das Edelmetall nicht unbedingt als lohnenswerte Anlage erscheinen. Doch Gold ist keine Anlage wie jede andere, was auch damit zu tun hat, dass sich sein eigentlicher Wert nicht einfach feststellen lässt und mehr davon abhängt, was Anleger ihm zugestehen.
Platow-Experten: Gold trudelt auf 1.000 Dollar zu

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

„Die Goldampel leuchtet dunkelrot“, schrieb der Platow-Brief am 26.11.14. Damals kämpfte der Goldpreis gerade mit der Marke von 1 200 US-Dollar je Feinunze. Da uns der Chart seinerzeit überhaupt nicht überzeugte, rieten wir von Wetten auf einen steigenden Goldpreis ab. Lediglich „zu Absicherungszwecken“ sei ein Einstieg „in kleinen Mengen“ sinnvoll. Acht Monate später ist der Goldpreis sogar unter die Marke von 1 100 Dollar abgerutscht. Selbst die psychologisch wichtige Schwelle von 1000 Dollar, die zuletzt im Oktober 2009 erreicht wurde, ist nicht mehr fern. Dabei gäbe es eigentlich genügend Argumente, die einen steigenden Goldpreis rechtfertigen würden: Die Staatsschuldenkrise in Griechenland hat sich in den vergangenen Jahren eher verschärft als entspannt. Notenbanken treten eher als Goldkäufer denn als -verkäufer in Erscheinung.

Viele Minenbetreiber produzieren bereits seit einiger Zeit mit Verlusten, was das Angebot verknappen und den Preis entlasten sollte. Doch Gold ist, wie von PLATOW bereits mehrfach erläutert, eben kein Asset wie jedes andere, sondern eine Glaubensfrage. Ein „innerer Wert“ ist nicht bestimmbar, anders als bei einer Aktiengesellschaft, die etwas produziert und bei der ein Ertragswert und ein Substanzwert berechnet werden können. Der Preis des Edelmetalls ist dagegen davon abhängig, welchen Wert ihm die Anleger gerade zugestehen. Das können 1900 Dollar je Feinunze sein wie im goldenen Herbst 2011 oder 1 100 Dollar wie heute. Welcher Wert fairer oder „richtiger“ ist, lässt sich auch mit noch so ausgeklügelten Methoden nicht überzeugend feststellen. Eine brauchbare Indikation, wie es mit dem Preis weitergeht, liefert bei Gold indes der Chart selbst – und der sieht unverändert gruselig aus. Das gelbe Edelmetall befindet sich seit 2011 in einem strukturellen Bärenmarkt, und dieser kann noch Jahre dauern.

***

In Kooperation mit DER PLATOW Brief. DER PLATOW Brief ist mit 70 Jahren der älteste und auflagenstärkste Wirtschafts-Hintergrunddienst in deutscher Sprache und erscheint drei Mal pro Woche. Wir empfehlen ein Abonnement, weil DER PLATOW Brief unabhängig und kritisch ist.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewerbeimmobilien-Risiken hoch auf der Sorgeliste von Banken

Wie hoch ist das Risiko, dass US-Gewerbeimmobilienbesitzer ihre Kredite dieses Jahr nicht zurückbezahlen? Was wäre dann der...

DWN
Politik
Politik Asylrecht: Die Stimmung kippt

Angesichts der unkontrollierten Einwanderung fordern Bürger eine radikale Änderung des Asylrechts.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Großer Betrugsfall im Nickel-Markt aufgeflogen – Börse stoppt Handel

Der Markt für das wichtige Industriemetall Nickel ist von einem großen Betrugsfall erschüttert worden – nicht zum ersten Mal.

DWN
Politik
Politik Regierungskrise hinter den Kulissen: Kretschmann greift Scholz an

Hinter den Kulissen scheint eine handfeste Regierungskrise ausgetragen zu werden. Alle Nachrichten dazu lesen Sie im Live-Ticker.

DWN
Politik
Politik Polens Präsident warnt vor „Gleichschaltung“ in der EU

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat eine programmatische Rede zur Zukunft Europas gehalten.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russland: Diesel-Exporte steigen auf Rekordhoch

Die russischen Diesel-Exporte sind massiv angestiegen, obwohl die EU im Rahmen ihrer Sanktionen gegen Russland ein Importverbot auf den...

DWN
Politik
Politik Schottlands neuer Regierungschef betont Ziel der Unabhängigkeit

Der zukünftige Regierungschef von Schottland, Humza Yousaf, macht sich für eine Unabhängigkeit von Großbritannien stark.

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: Investoren fliehen in Geldmarkt-Fonds

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise fürchten Anleger um ihre Einlagen und fliehen massiv in Geldmarkt-Fonds. Diese gelten als sicher und...