Politik

Eskalation: USA wollen mit Luftschlägen in Syrien eingreifen

Die USA werden die syrischen Rebellen künftig gegen Angriffe durch den IS oder des syrischen Militärs aktiv schützen. Die Rebellen sollen auch Unterstützung durch die US-Luftwaffe erhalten. Es droht eine direkte Konfrontation zwischen der US-Streitkräfte und den Truppen dem syrischen Militär.
04.08.2015 01:37
Lesezeit: 1 min

US-Präsident Barack Obama hat Insidern zufolge angeordnet, die vom amerikanischen Militär ausgebildeten Kämpfer in Syrien notfalls auch vor etwaigen Angriffen von Regierungstruppen zu schützen. Damit könnte es zu einer direkten Konfrontation zwischen US-Einheiten und der Armee von Präsident Baschar al-Assad kommen. Die US-Luftwaffe werde die Einsätze der Aufständischen aus dem amerikanischen Rekrutierungsprogramm gegen den IS unterstützen, verlautete am Sonntag aus US-Kreisen, berichtet das Wall Street Journal. Allerdings werde man diese Einheiten nun auch gegen jeden Angreifer verteidigen. Die Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die USA gemeinsam mit der Türkei gemeinsame Aktionen plant, um eine IS-freie-Zone entlang der türkisch-syrischen Grenze zu schaffen. Die USA und die Türkei haben vor, in dieser Zone Rebellen zu trainieren.

Die USA gehen mit Luftangriffen direkt gegen den IS vor, der große Teile Syriens unter seine Kontrolle gebracht hat. Zudem bildet das US-Militär seit Mai Einheimische im Kampf gegen die Islamisten aus. Sie sollen ausdrücklich nicht gegen die Regierungstruppen eingesetzt werden. Am Freitag war die erste Gruppe dieser Miliz im Nordirak von anderen Aufständischen angegriffen worden. Daraufhin kam ihr die US-Luftwaffe zu Hilfe. In US-Kreisen ist wiederholt erklärt worden, man rechne nicht mit einem Vorgehen der syrischen Regierungstruppen gegen die US-Rekruten. Allerdings können unbeabsichtigte Zusammenstöße nicht ausgeschlossen werden.

Im syrischen Bürgerkrieg kämpfen die verschiedenen Rebellengruppen nicht nur gegen die Regierung, sondern auch gegeneinander. Die Islamisten der Nusra Front wollen zwar Assad stürzen, greifen aber auch gezielt andere Aufständische an, die Unterstützung aus dem Westen erhalten haben. Ein Bündnis mit der syrischen Regierung gegen den IS lehnen die USA strikt ab. Allerdings hat das US-Militär bislang eine direkte Konfrontation mit den syrischen Truppen vermieden. Umgekehrt schießen die Einheiten Assads nicht auf amerikanische Kampfflugzeuge, die IS-Stellungen bombardieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...

DWN
Politik
Politik SPD-Spitze im Umbruch: Bas spricht von historischer Verantwortung
12.05.2025

Die SPD steht nach dem desaströsen Wahlergebnis von 16,4 Prozent bei der Bundestagswahl vor einem umfassenden Neuanfang. In Berlin haben...

DWN
Politik
Politik Beamte in die Rente? SPD und Experten unterstützen Reformidee
12.05.2025

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas erhält Unterstützung aus der SPD für ihren Vorschlag, künftig auch Beamte, Selbstständige und...