Weltwirtschaft

Ukraine: Behörden konfiszieren Bernstein von Pleite-Firma

Lesezeit: 1 min
06.08.2015 01:35
Ukrainische Behörden haben 2,5 Tonnen an Bernstein konfisziert. Die Edelsteine soll die insolvente Firma Ukrburschtyn illegal abgebaut haben. Doch die Firma bestreitet den Vorwurf und fordert die unverzügliche Herausgabe der Bernstein-Vorräte.

Mehr als 2,5 Tonnen illegal abgebauten Bernstein im Wert von rund 2,7 Millionen Euro hat die ukrainische Polizei beschlagnahmt. Das teilte Innenminister Arsen Awakow am Dienstag mit. Wegen der Wirtschaftskrise in der Ukraine nahm der illegale Abbau von Bernstein in den Waldgebieten der nordwestlichen Regionen Wolhynien, Riwne und Schytomyr stark zu, meldet die dpa. Berichten zufolge werden in der Ukraine jährlich etwa 150 Tonnen der Schmucksteine aus fossilem Harz gefördert. Davon werden nach Behördenangaben aber nur drei bis vier Tonnen legal gewonnen, berichtet Ukrinform.

Ministerpräsident Arseni Jazenjuk kündigte an, der Staat solle den Abbau stärker kontrollieren. Dies würde der von der Pleite bedrohten Ex-Sowjetrepublik umgerechnet rund 40 Millionen Euro an Steuereinnahmen bringen. Drei Gesetzentwürfe seien aber bereits im Parlament gescheitert.

Die insolvente ukrainische Firma Ukrburschtyn erhebt Anspruch auf die konfiszierten Bernstein-Vorräte. „Wir werden vor Gericht gehen, um das Rohmaterial zurückzubekommen“, sagte die Insolvenzverwalterin des Unternehmens Ukrburschtyn, Jelena Lewkowitsch, am Mittwoch in Kiew. Die Behörden wollen die Steine versteigern, um die Staatskasse des pleitebedrohten Landes zu füllen. Berichten zufolge werden in der Ukraine große Mengen des bräunlichen Schmucksteins ohne Lizenz gefördert. Bei Kontrollen der Polizei kam es zuletzt mehrfach zu Gewalt mit Festnahmen und Verletzten.

Der beschlagnahmte Bernstein hätte nach einer Expertise verkauft werden sollen, um Schulden des Unternehmens zu tilgen, sagte Lewkowitsch. Die staatliche Bernsteinfirma Ukrburschtyn hat 2003 Konkurs angemeldet und wird saniert.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...