Wie der lettische Premierminister Valdis Dombrovskis auf einer Tagung der Zentralbank in Riga mitteilte, sieht er die Zukunft Lettlands weiterhin in der Eurozone und fügt hinzu, „die Eurozone bedeute Stabilität und Wachstum.”
Die eigene ökonomische Entwicklung sieht er bei diesem Vorhaben nicht als Hindernis. Dabei hat sich Lettland erst in 2011 von der Wirtschaftskrise erholt. Diese hatte die Arbeitslosigkeit auf ein Rekordhoch von über 20 Prozent ansteigen lassen. Allein in den Jahren 2008 und 2009 war die Wirtschaft um 25 Prozent geschrumpft. Um eine wirtschaftliche Erholung einzuleiten, musste das Land sogar auf einen Hilfskredit des IWF über 10 Milliarden US-Dollar zurückgreifen.
Trotz aller Probleme in der Vergangenheit verweist Dombrovskis darauf, dass sich Lettlands Wirtschaft inzwischen wieder auf einem stabilen Wachstumskurs von jährlich 5,5 Prozent befinde. Zudem betonte er dem Guardian zufolge, dass ein Betritt der Eurozone schon allein deshalb Sinn mache, da die Haupthandelspartner ebenfalls den Euro als Währung nutzen.
Derzeit erfüllt Lettland zwar die Kriterien des Maastrichter Vertrages bezüglich Inflation, Verschuldung und Haushaltsdefizit. Doch hat sich die lettische Wirtschaft in der Vergangenheit nicht gerade durch ihre Stabilität ausgezeichnet, sondern war von starken Schwankungen geprägt. Zudem haben die Maastrichter Kriterien noch kein Land davon abgehalten, sie zu übertreten.
Die letztendliche Entscheidung müssen nun die EZB und die Europäische Kommission treffen, was vermutlich in der ersten Jahreshälfte 2013 der Fall sein wird.