Finanzen

Börsen-Crash: Wall Street von zweiter Verkaufswelle erfasst

Lesezeit: 2 min
24.08.2015 22:38
Die Wall Street konnte ihre kurzzeitige Konsolidierung nach dem Crash an den asiatischen und europäischen Börsen nicht halten. Am Nachmittag setzte eine zweite Verkaufswelle ein. Auch der populärste Wert, Apple, schloss im Minus.
Börsen-Crash: Wall Street von zweiter Verkaufswelle erfasst
Der Dow Jones konnte seine kurzfristige Stabilität nicht halten. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
China  
USA  
Geldanlage  

Auch die US-Börsen haben am Montag dem weltweiten Börsen-Crash nicht trotzen können. Zwar kämpften sich die wichtigsten Indizes am Montag in New York nach einem schwachen Handelsstart zunächst so weit wieder nach oben, dass ihre Verluste weniger als ein Prozent betrugen. Im späten Handel gewann jedoch die Sorge über die Konjunkturentwicklung in China wieder die Oberhand. Auch die Titel von Apple, die nach einem Absturz von 13 Prozent zeitweilig mehr als zwei Prozent im Plus lagen, schlossen mit einem deutlichen Abschlag.

Der Dow-Jones-Index schloss bei 15.871 Punkten 3,6 Prozent im Minus. Im Verlauf pendelte er zwischen 15.370 und 16.459 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 ging mit 1893 Zählern 3,9 Prozent tiefer aus dem Handel. Die Technologiebörse Nasdaq verlor 3,8 Prozent und schloss bei 4526 Punkten. In Frankfurt hatte der Dax mit 9648 Punkten 4,7 Prozent im Minus geschlossen.

Seit Jahresbeginn häufen sich die Anzeichen für eine stärkere Abkühlung der chinesischen Wirtschaft. Das weltweite Börsenbeben am Montag begann dann auch in Shanghai, wo der Leitindex um 8,5 Prozent abstürzte. Nach Asien und Europa wurden auch die US-Märkte erfasst: Der Dow Jones gab zunächst 1000 Zähler ab, in Punkten der größte Verlust seiner Geschichte. Eine Erholung gegen Mittag begründeten Experten noch mit starken US-Fundamentaldaten. Auch das US-Präsidialamt erklärte zu den Turbulenzen am Markt, die Amerikaner sollten sich auf die ungebrochene Stärke ihrer Wirtschaft besinnen.

Allerdings rutschten die Kurse im späteren Verlauf wieder ab. Teilweise hätten die Käufer angesichts der niedrigen Kurse kurzfristige Gewinne angepeilt, sagte Rick Meckler, Präsident von LibertyView Capital Management am Nachmittag. "Jetzt sehen wir eine zweite Verkaufswelle."

Die Sorgen um die chinesische Konjunktur hatten besonders Apple getroffen, weil das Reich der Mitte ein zentraler Markt für die Smartphones des US-Konzerns sind. In einer E-Mail an den Sender CNBC erklärte allerdings Firmenchef Tim Cook, der iPhone-Hersteller habe dort im Juli und August ein "starkes Wachstum" verzeichnet. Apple-Titel schlossen nach ihrem Ausflug in die Gewinnzone fast 2,5 Prozent im Minus.

Andere High-Tech-Werte schlugen sich noch schlechter. Die Aktien des chinesischen Internet-Händlers Alibaba lagen fast 3,5 Prozent im Minus und fielen damit unter ihren Ausgabepreis des viel beachteten Börsengangs. In der vergangenen Woche hatte bereits Twitter dieses Schicksal erlitten.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,66 Milliarden Aktien den Besitzer. 131 Werte legten zu, 3064 gaben nach und 39 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 3,47 Milliarden Aktien 281 im Plus, 2633 im Minus und 85 unverändert.

Die Unruhe an den Aktienmärkten machte US-Staatsanleihen attraktiv. Die zehnjährigen Papiere stiegen um 9/32 auf 99-27/32. Sie rentierten mit 2,02 Prozent. Die 30-jährigen Bonds stiegen um 4/32 auf 102-26/32 und hatten eine Rendite von 2,74 Prozent.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...