Finanzen

Aktien-Crash: Börsen in Asien brechen erneut ein

Lesezeit: 1 min
25.08.2015 09:16
Die Börsen in Asien sind auch am Dienstag abgestürzt. Chinas Anlege agieren weiter panisch, die Regierung ist überfordert. Auch Japan geriet erneut in den Abwärtssog. Der DAX startete dagegen besser in den Handel.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die chinesischen Börsen haben ihre Talfahrt am Dienstag fortgesetzt und auch den Aktienmarkt in Tokio mit nach unten gerissen. Während sich viele andere asiatische Märkte wieder erholten, verbuchte der Index in Shanghai erneut ein Minus von sieben Prozent und lag damit unter der als Stützungsgrenze geltenden Marke von 3000 Punkten. Der japanische Nikkei -Index büßte nach großen Kursschwankungen knapp vier Prozent auf 17.806 Punkte ein.

Trotz weiterer Kurseinbrüche an der chinesischen Börsen ist der Dax am Dienstag auf Erholungskurs gegangen. Der deutsche Leitindex legte um 1,7 Prozent auf 9806 Zähler zu, nachdem er am Vortag 4,7 Prozent verloren hatte. Aus Angst vor einem Konjunktureinbruch in China hatten Anleger weltweit einen Bogen um Aktien gemacht. Der Shanghai-Composite war zum Wochenauftakt um 8,5 Prozent abgerutscht, am Dienstag gab er weitere 7,6 Prozent nach.

Zu den größten Gewinnern zählten K+S, Lanxess und Linde mit einem Plus von jeweils mehr als zwei Prozent. Am Vortag hatten die Titel jeweils rund fünf Prozent schwächer geschlossen.

Investoren in China äußerten sich enttäuscht darüber, dass die Behörden in Peking trotz des Einbruchs nichts unternahmen, um die Märkte zu stützen. "Panikstimmung dominiert den Markt... und ich sehe keine Anzeichen für eine sinnvolle Intervention der Regierung", sagte Zhou Lin, Analyst bei Huatai Securities. Die chinesische Zentralbank pumpte am Morgen allerdings umgerechnet 23 Milliarden Dollar in den Interbankenmarkt.

In Japan dominierten Sorgen, dass die Abkühlung der chinesischen Konjunktur die bereits schwachen Exporte und negativen Auswirkungen der Stützungspolitik weiter verschärft. Zuletzt war der Yen zum Dollar deutlich gestiegen, weil die japanische Währung am Devisenmarkt als sicherer Hafen gilt. Finanzminister Taro Aso bezeichnete diese Entwicklung als nicht wünschenswert für die Wirtschaft. China gehört zu den wichtigsten Absatzmärkten Japans.

Bereits am Montag waren die chinesischen Börsen rund acht Prozent abgestürzt. Dies löste Panikverkäufe rund um den Globus aus und zog die Aktienmärkte weltweit ins Minus. Deutlich moderater fielen dann die Verluste am Dienstag beim Hongkonger Index aus. Der MSCI-Index asiatischer Märkte außerhalb Japans notierte sogar rund ein Prozent höher, machte damit aber nur einen kleinen Teil der Vortagesverluste von knapp fünf Prozent wieder wett. Aufwärts ging es etwa in Taiwan, Singapur und Südkorea.

Der Euro verlor zum Dollar auf 1,1562 Dollar nach 1,1620 Dollar im New York. Zum Yen notierte die US-Währung bei 120,04 Yen. Am Montag war der Yen um fast fünf Prozent auf ein Sieben-Monats-Hoch gestiegen.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...