Gemischtes

Hacker starten Großangriff auf Apples App-Store

Hacker haben erstmals den App-Store von Apple angegriffen. Zuvor hatten mehrere Sicherheitsfirmen berichtet, dass es die Schadsoftware XcodeGhost in Hunderte Apps geschafft habe.
21.09.2015 14:14
Lesezeit: 1 min

Der App-Store von Apple ist erstmals Opfer eines großangelegten Hacker-Angriffs geworden. Der wertvollste Technologiekonzern der Welt räumte den Vorfall am Sonntagabend ein. Zuvor hatten mehrere Sicherheitsfirmen berichtet, dass es die Schadsoftware XcodeGhost in Hunderte Apps - darunter vor allem in China sehr beliebte Programme - geschafft habe. Bisher gelten die iPhones und iPads von Apple sowie die Betriebssysteme aufgrund scharfer Überprüfungen als sicherer als vergleichbare Produkte anderer Anbieter. Bekannt waren bis dato nur fünf Apps, die jemals erfolgreich angegriffen wurden. Laut der chinesischen Sicherheitsfirma Qihoo360 Technology sind es nun 344 Programme. Da die Betriebssysteme von Smartphones und Tablets von Haus aus weniger Anwendungen mit sich bringen als bei klassischen Computern, erweitert ein Großteil der Nutzer die Funktionen mit Apps, die sie online herunterladen.

Nach Angaben der IT-Sicherheitsfirma Palo Alto Networks haben die Hacker die Schadsoftware in ein Programm zur Entwicklung von Apps integriert. Die Programmierer wurden so getäuscht und bauten die veränderten Informationen unwissentlich in ihre Anwendungen ein. Dies habe die Funktionalität eingeschränkt. Hinweise auf einen Daten-Diebstahl oder einen anderen Schaden gebe es aber nicht.

Eine Apple-Sprecherin kündigte an, die infizierten Apps zu entfernen und sicherzustellen, dass die Schadsoftware nicht weiter verbreitet werden könne. Wie viele Geräte insgesamt betroffen sind sowie die genaue Zahl der Apps wollte sie nicht sagen. Sie ließ auch offen, ob die Nutzer selbst feststellen können, ob ihr Gerät betroffen ist.

Trotz der begrenzten Auswirkungen warnte Palo-Alto-Networks-Chef Ryan Olsen, dies sei für Apple eine "ziemlich große Sache". Es zeige, dass auch der App-Store erfolgreich von Hackern angegriffen werden könne. Andere könnten das Vorgehen kopieren und ebenfalls versuchen, ihre Schadsoftware über die Entwickler zu platzieren. Unter anderem sollen die in der Volksrepublik beliebte Chat-App WeChat von Tencent sowie die Anwendung des Uber-Rivalen Didi Kuaidi und die Musik-App von NetEase infiziert worden sein. Bei Tencent waren nach eigenen Angaben nur ältere App-Versionen betroffen. Das Geschäft in China - mittlerweile der weltgrößte Absatzmarkt für Smartphones - ist für Apple enorm wichtig. Im Gegensatz zum größten Rivalen Samsung konnten die Amerikaner jüngst ihren Marktanteil ausbauen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...