Jüngste Analysen von Airbus und Boeing, wonach sich die weltweite Flotte an Passagierjets bis 2034 auf über 35.000 Stück verdoppeln werde, könnten sich schneller erfüllen. Ausgerechnet das von der Wirtschaftskrise gebeutelte China soll der Luftfahrtindustrie und damit auch den beiden größten Flugzeugherstellern in den nächsten fünf Jahren einen neuen Auftragsboom bescheren.
So sehen es jedenfalls Pläne der Regierung in Peking vor. An deren Ernsthaftigkeit ist nicht zu zweifeln. Im Rahmen eines Staatsbesuchs wird Präsident Xi Jinping diese Woche in den USA auch einen Abstecher zu Boeing nach Seattle machen. Für Boeing-Chef Dennis Muilenburg, der erst kürzlich an die Spitze des Konzers geholt wurde, dürfte der Besuch daher mehr als nur eine Handvoll neuer Orders bedeuten.
Aber auch die Amerikaner empfangen ihren Gast nicht ohne Geschenke. Seit langem schwelen Gerüchte über Pläne für den Bau einer ersten Flugzeugfertigung außerhalb der USA. So könnte künftig beim Bestseller-Modell Boeing 737 auch die Volksrepublik als Produktionsstandort zum Zuge kommen. Peking hat derweil neue Erleichterungen für den Marktzugang für Investoren aus dem Ausland beschlossen. Die Reformen sollen die feststeckenden Verhandlungen um ein chinesisches Investitionsschutzabkommen mit den USA und danach mit der EU wieder in Gang bringen. Der Blick nach China kommt für Boeing nicht von ungefähr. In den USA macht der europäische Wettbewerber und Erzrivale Airbus seit Jahren Boden gut.
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