Politik

FBI untersucht: Hat CIA-Chef geheime Informationen an Geliebte weitergegeben?

Lesezeit: 1 min
11.11.2012 02:51
Große Nervosität bei den US-Geheimdiensten: Der wegen einer außerehelichen Affäre zurückgetretene CIA-Chef Petraeus könnte seiner Geliebten geheime Informationen zugesteckt haben. Paula Broadwell war seine Biografin und lernte den General während des Afghanistan-Feldzugs kennen.
FBI untersucht: Hat CIA-Chef geheime Informationen an Geliebte weitergegeben?

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Rechnungen nicht bezahlt: Der EU fehlen plötzlich 9 Milliarden Euro

Der Chef des amerikanischen Geheimdienstes CIA, David Petraeus, gerät unter schweren Verdacht: Er soll seiner Geliebten Paula Broadwell geheime Informationen zugespielt haben, berichtet das Magazin Slate. Sie war gleichzeitig seine Biographin und als Kriegsberichterstatterin ("embedded journalist") mit ihm gemeinsam in Afghanistan. Dieses Informationsleck war dem FBI schon längere Zeit bekannt, berichtet NBC. Informationen von Fox zufolge soll die CIA durch Zufall auf Petraeus' Affäre gestoßen sein: Im Zuge einer anderen Operation habe man Hinweise zu dem Liebesverhältnis gefunden. Das FBI ermittelt gegen Broadwell bereits seit dem Frühling und hielt die Informationen bis jetzt zurück. Petreaus hatte am Freitag überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben - wegen einer außerehelichen Affäre.

Die FBI-Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, ob Broadwell unberechtigten Zugang zu E-Mails von Petraeus hatte. Die Liebschaft sei kurz nach Petraeus Ernennung zum CIA-Direktor zu Ende gegangen. Trotzdem habe er in den vergangenen Monaten tausende E-Mails an sie versendet - unter anderem mit eindeutigen Inhalt: Die beiden unterhielten sich darüber, wie man "Sex unter dem Schreibtisch" haben könne. Der 60-jährige hatte bereits am Donnerstag sein Rücktrittsgesuch bei Präsident Obama eingereicht. „Nach 37 Ehejahren habe ich mit einer außerehelichen Beziehung ein extrem schlechtes Urteilsvermögen bewiesen“, schreibt Petraeus in einer Pressemitteilung des CIA. Unterdessen hat Obama Petraeus Stellvertreter Michael Morell als Nachfolger im Amt des CIA-Chefs ernannt.

Das Bekenntnis von Petreaus, der in den USA seit seinem Einsatz im Irak-Krieg eine Art Heldenstatus besitzt, kam für Präsident Barack Obama und die amerikanische Öffentlichkeit völlig überraschend. Politische Beobachter fragen sich nun, wie es sein konnte, dass der CIA-Chef seine Affäre auch vor seinem eigenen Geheimdienst geheimhalten konnte. Schließlich ist es keine ganz abwegige Idee, dass die CIA sich seit Jahren mit Petraeus hätte beschäftigen können. Einem guten Geheimdienst hätte eine außereheliche Beziehung irgendwann zu Ohren kommen müssen.

Weitere Themen:

Creditreform: 6,6 Millionen Deutsche stecken in der Schuldenfalle

Der nächste Patient: Schäuble will Frankreich kontrollieren

Automobilindustrie in Europa schrumpft unaufhaltsam


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...