Politik

Putin sagt Merkel Unterstützung in der Ukraine zu

Lesezeit: 1 min
03.10.2015 02:21
Russlands Präsident Wladimir Putin will der Bitte von Bundeskanzlerin Angela Merkel entsprechen: Er will bei den Rebellen im Donbass auf eine Verschiebung der Wahlen dringen. Der Gipfel in Paris machte klar, dass Putin keine Abspaltung der Ost-Ukraine will. Petro Poroschenko verließ das Treffen ungewöhnlich kleinlaut.
Putin sagt Merkel Unterstützung in der Ukraine zu

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Russlands Präsident Wladimir Putin will sich nach deutschen und französischen Angaben dafür einsetzen, dass die Rebellen im Donbass auf die Mitte Oktober angesetzten Lokalwahlen in den von ihnen kontrollierten Gebieten verzichten. Putin wolle darauf drängen, dass die Abstimmungen wie im Minsker Abkommen vorgesehen nach ukrainischem Recht stattfinden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitagabend in Paris nach einem Treffen der Normandie-Gruppe (Frankreich, Deutschland, Russland, Ukraine). Frankreichs Präsident Francois Hollande erklärte, die Wahlen und die Umsetzung des in Minsk im Februar festgelegten Zeitplans zur Befriedigung der Ostukraine werde sich nun zwar verzögern. Aber das wichtige Ergebnis der stundenlangen Beratungen mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko sei: "Minsk hält."

Die Gespräche im Normandie-Format, an dem auch die Außenminister der vier Länder teilnahmen, waren nötig geworden, weil die Umsetzung des politischen Teils der Abmachungen stockte. "Ich glaube, dass wir das, was erreichbar war, erreicht haben", sagte Merkel nach den Gesprächen. Immerhin halte der Waffenstillstand. Es sei nun auch klar geregelt worden, wie der Sonderstatus für die Rebellengebiete, das Amnestiegesetz und die Änderung der ukrainischen Verfassung geregelt werden sollten.

Nach dem Minsker Friedensabkommen soll die ukrainische Regierung bis Ende des Jahres die Kontrolle über das gesamte Land zurückbekommen. Die Verschiebung könnte Ende des Jahres relevant werden, weil die Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Russland an die vollständige Umsetzung des Minsker Abkommens geknüpft waren. Die für Russland schmerzhaften Wirtschaftssanktionen laufen bis zum 31. Januar und müssten von den 28 EU-Staaten verlängert werden, wenn sie mit der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen nicht zufrieden sind. Sowohl Merkel als auch Hollande lehnten eine Verbindung der Sanktionsfrage mit einer Zusammenarbeit mit Russland in der Syrien-Krise ab. Offenbar ist es der EU noch nicht gelungen, die USA vom Ende der Sanktionen zu überzeugen. Sigmar Gabriel wünscht sich dieses Ende sehr, weil klar ist, dass die Sanktionen der deutschen Wirtschaft erheblichen Schaden zufügen.

Poroschenko äußerte sich einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax Ukraine zufolge nach dem Treffen vorsichtig optimistisch. Die russische Regierung sprach von geschäftsmäßigen Gesprächen. Alle Seiten hätten beteuert, dass sie zu den Vereinbarungen von Minsk stünden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Politik
Politik Scholz im Bundestag: Eine Erklärung, die nichts erklärt
28.11.2023

Die mit großer Spannung erwartete Regierungserklärung enttäuschte. Weder erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz, wie es zu dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bundesrat stimmt besseren Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen zu
28.11.2023

Mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz (ZuFinG), dem nun auch der Bundesrat zugestimmt hat, werden sich die Finanzierungsmöglichkeiten für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kredite an Unternehmen in Eurozone schrumpfen erstmals seit 2015
28.11.2023

Die Zinserhöhung durch die EZB zeigt Wirkung. Der Umfang der Kredite an Unternehmen der Eurozone ist im Oktober so stark zurückgegangen...

DWN
Politik
Politik Schuldenbremse: Scholz erhält Rückendeckung vom DIW
28.11.2023

Die Haushaltskrise rechtfertigt laut DIW-Chef Marcel Fratzscher die Ausrufung einer Notlage auch für 2024. Die Schuldenbremse sei sowieso...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EIT Culture & Creativity - Europa setzt auf Kreativität für KMU
28.11.2023

Europa setzt auf kreative Impulse für wirtschaftliche Transformation: Mit über 70 Millionen Euro fördert das EIT Culture & Creativity...

DWN
Politik
Politik Armes Deutschland – eine Gefahr für die Demokratie
27.11.2023

Neueste Zahlen zum Wohlstand und dessen ungleicher Verteilung zeigen: Die Armut ist in Deutschland auf dem Vormarsch - mit weitreichenden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konsumklima schwach: Handel fürchtet um Weihnachtsgeschäft
28.11.2023

Das Konsumklima hat sich vor Weihnachten nur wenig aufgehellt. Doch Ökonomen sind wenig optimistisch. Denn durch die Haushaltskrise drohen...

DWN
Politik
Politik SPD und Grüne gegen Schuldenbremse, FDP weiter dafür
28.11.2023

Die Ampel streitet über den Bundeshaushalt 2024. Allein die FDP will an der Schuldenbremse festhalten. Daher setzen SPD und Grüne auf...