Ein Teil der erwarteten milliardenschweren Kosten des Abgas-Skandals für Volkswagen werden nach den Worten von DIW-Präsident Marcel Fratzscher beim Steuerzahler hängen bleiben. „Der deutsche Staat, und damit der Steuerzahler, haben bereits finanzielle Verluste erlitten und werden sich an den Kosten beteiligen müssen“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) am Freitag zu Reuters. „Denn dem deutschen Staat gehören 20 Prozent des Volkswagen-Konzerns. Damit ist der Staat verpflichtet, finanzielle Leistungen zu erbringen.“
Volkswagen hat Dieselautos mit einer Software ausgestattet, die Abgaswerte manipuliert. Davon sollen elf Millionen Fahrzeuge betroffen sein. Durch die Umrüstung und mögliche Strafen drohen Europas größtem Autobauer Kosten in Milliardenhöhe.
„Der Schaden durch den Skandal bei Volkswagen könnte gesamtwirtschaftliche Kosten für Deutschland haben“, sagte Fratzscher. „Die Kosten alleine für Volkswagen könnten bis zu 100 Milliarden Euro betragen - dies sind mehr als drei Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung“, sagte der Berliner Ökonom. „Auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer solchen Schadensgröße begrenzt ist, so stellt dies ein gesamtwirtschaftliches Risiko für Deutschland dar.“