Politik

Österreich fürchtet Eskalation und schließt Grenz-Zaun nicht aus

An der österreichisch-slowenischen Grenze sind am Samstag erneut zahlreiche Flüchtlinge und Migranten illegal eingewandert. Österreichische Spitzenpolitiker befürchten eine Eskalation und schließen auch den Bau von Grenz-Zäunen nicht mehr aus.
24.10.2015 17:25
Lesezeit: 1 min

In Österreich warnen zwei Landeshauptleute (Ministerpräsidenten) vor einer Eskalation in der Flüchtlingskrise. Erstmals wird auch die Errichtung eines Grenzzauns nicht mehr ausgeschlossen.

Der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer sagte im ORF, Grenzzäune seien als „allerletztes Mittel“ denkbar. Sollte Deutschland seine Grenzen dicht machen, müsse Österreich reagieren: „Da muss man genauso sperren, das wird nicht anders gehen.“

Sein steirischer Kollege Hermann Schützenhöfer sagte in Graz: „Wenn Europa nicht sofort erkennt, wie dramatisch die Lage ist, und sich alle Mitgliedstaaten aus der Verantwortung ziehen, wird das Friedensprojekt Europa scheitern.“ In Spielfeld spitzte sich am Samstag die Lage wieder zu. Tausende Flüchtlinge überquerten die Grenze und konnten von den Sicherheitskräften nicht daran gehindert werden. Dies dürfe keine „Dauereinrichtung“ werden, sagte Schützenhöfer: „Es muss endlich gehandelt werden, damit die Situation an der Grenze nicht endgültig eskaliert.“

Die Österreicher haben ihrerseits mindestens 1.000 Flüchtlinge nicht daran gehindert, über die grüne Grenze in Deutschland einzuwandern. Die Mehrzahl der Flüchtlinge beruft sich auf die Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ausdrücklich erklärt hatte, dass Zäune keinen Sinn haben würden und die deutschen Grenzen für Flüchtlinge offen stehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...