Politik

Nato vermutet russische Nationalisten hinter Rassismus in Europa

Lesezeit: 1 min
28.10.2015 00:29
Im Nato-Kommunikationszentrum in Lettland vermuten Beobachter, dass „eine ausländische Macht“ hinter der Zunahme an Fremdenfeindlichkeit in Europa steckt. Schwedische Experten wollen die „Russische Reichsbewegung“ als Urheber von Hass-Kampagnen ausgemacht haben. Die Gruppe gehört zur russischen Opposition.
Nato vermutet russische Nationalisten hinter Rassismus in Europa

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Nato-Kommunikationszentrum Stratcom in Riga vermutet, dass die Hasskampagnen gegen die nach Europa strömenden Flüchtlinge von russischen Ultra-Nationalisten gesteuert werden. Das berichtet die Zeitung Dagens Nyheter. Die Experten wollen ein Muster in verschiedenen Hass-Kampagnen erkannt haben, die offenen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit über die Sozialen Medien verbreiten. Der Leiter des Zentrums, Janis Sarts, sagte der Zeitung, man sehe Ähnlichkeiten in der Art, wie die Informationen im Netz verbreitet werden und stelle außerdem fest, dass sich viele in der Qualität und im Inhalt ähnlich seien. Alle Kampagnen zielten darauf ab, in Europa Angst vor den unbekannten Fremden zu schüren.

Der schwedische Verteidigungsminister Petr Hultqvist kündigte an, in dieser Sache mit der Nato zusammenarbeiten zu wollen. Miakel Tofvesson, Referatsleiter bei der schwedischen Zivilschutzorganisation MSB, hat die Ergebnisse der Letten überprüft und kommt zu dem Ergebnis, dass diese eine gewissen Plausibilität hätten. Die Schweden sind der Auffassung, dass die russische Nationalistengruppe „Russische Reichsbewegung“ (RID) hinter den Kampagnen stecken könnte. Diese arbeitet nach schwedischen Erkenntnissen auch mit den Neo-Nazis „Schwedische Widerstandsbewegung“ (SMR) in Schweden zusammen. Die RID fordert die Rückkehr des Zaren und steht offiziell in Opposition zu Russlands Präsident Wladimir Putin.

Sarts sagte, man könne die Urheberschaft noch nicht eindeutig identifizieren, sehe aber Muster, die denen der russischen „Informationskriege“ auf der Krim ähnlich seien. Allerdings scheint etwas verwirrend zu sein, dass die schwedischen Rechtsextremen im Konflikt um die Ukraine auf der Seite der Rechtsextremen in Kiew gestanden waren. Einzig die SMR sei auf der Seite Russlands gestanden.

Das Ziel sei die Destabilisierung Europas durch ein Anfachen des Rassismus, um die Gesellschaften zu spalten.

Genaue Belege für die Theorie konnte Stratcom nicht vorlegen. Eine Reaktion aus Russland liegt noch nicht vor. Die Tatsache, dass Rechtsextreme aus Europa und radikale Nationalisten aus Russland kooperieren könnten, könnte auch einer der Beweggründe von Putin gewesen sein, in Syrien einzugreifen. Denn aus einer Allianz dieser beiden Gruppen könnte sich auch eine Bedrohung für die Regierung von Putin ergeben. In Russland sind seit einiger Zeit rechtsextreme Gruppen aktiv, die sich auch ganz offen in Moskau zeigen (Video am Anfang des Artkels).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...