Politik

USA: Obama lehnt Bau von Keystone-Pipeline nach Kanada ab

US-Präsident Barack Obama sucht sein Vermächtnis offenbar im Klimaschutz. Am Freitag sagte Obama, das Projekt werde der US-Wirtschaft nicht helfen - und lehnte den Bau der geplanten Keystone-Pipeline ab. Die Kanadier sind verstört.
06.11.2015 22:52
Lesezeit: 1 min

Nach mehr als sieben Jahren Debatte hat US-Präsident Barack Obama der umstrittenen Öl-Pipeline Keystone XL von Kanada in die USA eine Absage erteilt. Die Leitung würde "keinen bedeutenden langfristigen Beitrag zu unserer Wirtschaft leisten", erklärte er am Freitag. Weder würden für den Verbraucher die Benzinpreise sinken noch würde die Energie-Versorgung der USA sicherer werden. Umweltschützer lobten die Entscheidung. Dagegen zeigte sich der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau enttäuscht. Das Unternehmen TransCanada, das den Bau beantragt hat, reagierte ungehalten. "Die Rhetorik hat die Vernunft besiegt", hieß es in einer Erklärung.

Der Streit dürfte auch nach Obamas Entscheidung im US-Wahlkampf eine Rolle spielen. Republikanische Präsidentschaftsbewerber wie Jeb Bush, Marco Rubio und Bobby Jindal kritisierten den Präsidenten bereits Minuten nach der Ankündigung scharf.

TransCanada wollte über die Pipeline mehr als 800.000 Barrel Öl pro Tag aus Alberta und dem US-Bundesstaat North Dakota zu Raffinerien in Illinois und langfristig bis hinunter zum Golf von Mexiko transportieren. Der grenzüberschreitende Abschnitt muss vom US-Präsidenten genehmigt werden. Der 2008 gestellte Antrag ließ das Projekt allerdings in den USA zum Zankapfel werden zwischen den Gegnern, die massive Umweltschäden befürchteten, und den Befürwortern, die sich eine gesicherte Energieversorgung und Tausende Arbeitsplätze versprachen. Seit 2008 ist der Ölpreis von mehr als 100 Dollar je Barrel auf etwa 44 Dollar eingebrochen. Zudem haben die USA auch ihre heimische Produktion um etwa 80 Prozent gesteigert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...