Politik

VW-Chef Müller fliegt aus Angst vor Verhaftung nicht in die USA

Volkswagen-Chef Matthias Müller wird eine USA-Reise aus Angst vor der Verhaftung offenbar nicht antreten. Die US-Behörden gehen nämlich nun auch gegen Manager von VW wegen des Betrugsskandals vor. Einem Manager wurde bereits der Reisepass abgenommen.
07.11.2015 21:58
Lesezeit: 1 min

Wegen des Abgasskandals fürchten VW-Manager einem Zeitungsbericht zufolge persönliche Konsequenzen bei Reisen in die USA. Es sei unwahrscheinlich geworden, dass der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller wie geplant in der zweiten Novemberhälfte in die Vereinigten Staaten reise, berichtete die Süddeutsche Zeitung am Samstag vorab unter Berufung auf eine mit der Sache direkt vertraute Person aus Müllers Umfeld. Hintergrund sind demnach Befürchtungen, Führungskräfte könnte festgesetzt werden. Müller suche eigentlich das rasche Gespräch mit Ermittlern und Politikern, doch derzeit sei das auf US-Boden zu heikel. "Wir brauchen hier erst Rechtssicherheit, bevor er in die USA fliegen kann", verlautete dem Blatt zufolge aus der Konzernführung.

Ein VW-Sprecher sagte dazu: "Reisen von Volkswagen-Mitarbeitern in die USA fanden und finden statt. Alles weitere sind Spekulationen."

Die US-Bundesumweltbehörde EPA sowie die kalifornische Behörde Carb hatten den Skandal durch eigene Ermittlungen aufgedeckt und VW zu Zwangsmaßnahmen verpflichtet. Carb-Chefin Mary Nichols warf dem Konzern jüngst vor, nach Bekanntwerden der Manipulationen bei Abgaswerten keine adäquate Reaktion gezeigt zu haben. In den Vereinigten Staaten drohen Volkswagen Strafen von umgerechnet bis zu 16 Milliarden Euro.

Dem Zeitungsbericht zufolge haben US-Ermittler aufgrund des Skandals einem VW-Manager bereits den Pass abgenommen. Sie wollten nach Einschätzung von Volkswagen damit offenbar verhindern, dass sich der Manager einer Befragung oder strafrechtlichen Verfolgung entziehe.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Reform Arbeitszeitgesetz: 8-Stunden-Tag nicht mehr zeitgemäß?
16.04.2025

Union und SPD schlagen vor, aus der täglichen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu machen. Von der Wirtschaft gibt es Zuspruch, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schlimmer als Finanzkrise oder Dotcom-Blase: Finanzexperte warnt vor einem globalen Beben
16.04.2025

Ulrik Ross, Ex-Banker bei Merrill Lynch, Nomura und HSBC, warnt vor einer Krise historischen Ausmaßes. Der globale Handelskrieg sei nur...

DWN
Panorama
Panorama „Tag des Sieges“ in Russland: Mehr als 20 Staatschefs stehen auf Putins Gästeliste
16.04.2025

Gedenken zum Ende des Zweiten Weltkriegs: Langsam zeichnet sich ab, wer am 9. Mai mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den Sieg...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Whistleblowerin erhebt schwere Vorwürfe: Meta soll Nutzerdaten mit China geteilt haben
16.04.2025

Ein neuer Skandal erschüttert den US-Techgiganten Meta. Die ehemalige Facebook-Managerin Sarah Wynn-Williams, früher Director of Global...

DWN
Politik
Politik Taser statt Pistole: Kann die Elektrowaffe Gewalt verhindern?
16.04.2025

In Deutschland wird die Polizei immer häufiger mit Taser, auch bekannt als Distanzelektroimpulsgeräte, ausgestattet, um Gewalt zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bitcoin überrascht mit starkem Wochenplus – geopolitische Spannungen treiben Anleger in digitale Zufluchtsorte
16.04.2025

Während die etablierten Finanzmärkte angesichts von Handelszöllen, geopolitischen Unsicherheiten und einem wachsenden Vertrauensverlust...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilien kaufen: Worauf Sie beim Wohnungskauf unbedingt achten müssen – eine Schritt-für-Schritt Anleitung
16.04.2025

Der Immobilienkauf: Wahrscheinlich eine der größten und wichtigsten finanziellen Entscheidungen, die man im Leben macht. Manche kaufen...

DWN
Politik
Politik Digitalministerium: Verpflichtende digitale Identität in Koalitionsvertrag – Hacker kritisieren Überwachung
16.04.2025

Im Koalitionsvertrags setzen CDU, CSU und SPD auf eine konsequente Digitalisierung, eine neue Behörde und eine verpflichtende digitale...