Politik

Polen: Santander-Banker soll Wirtschaftsminister werden

Lesezeit: 1 min
09.11.2015 23:52
Die neue polnische Regierung könnte einen Schwerpunkt auf Privatisierungen legen: Wirtschaftsminister soll ein Banker aus der spanischen Santander-Gruppe werden. Als Finanzminister ist ein auf Privatisierungen spezialisierter Anwalt vorgesehen.
Polen: Santander-Banker soll Wirtschaftsminister werden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die künftige polnische Regierung nimmt nach dem Wahlsieg der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) Kontouren an. Die designierte nationalkonservative Ministerpräsidentin Beata Szydlo stellte am Montag ihre Kandidaten für Schlüsselposten im Kabinett vor. Als Wirtschaftsminister ist mit Mateusz Morawiecki der bisherige Chef der drittgrößten Bank des Landes vorgesehen, die zur spanischen Santander gehörende BZ WBK. Außenminister soll der ehemalige Botschafter im Iran und bei der Nato, Witold Waszczykowski werden. Als Finanzminister ist der auf Firmen-Privatisierungen spezialisierte Anwalt Pawel Szalamacha nominiert.

Die PiS hatte bei der Wahl Ende Oktober als erste Partei seit dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989 eine absolute Mehrheit im Parlament erobert. Das Bündnis wird von seinem Gründer, dem früheren Regierungschef Jaroslaw Kaczynski, angeführt. Es steht der EU kritischer gegenüber als die bisher regierende liberal-konservative Bürgerplattform (PO) um Ministerpräsidentin Ewa Kopacz und schließt etwa einen raschen Beitritt zur Euro-Zone aus. Für die EU dürften Verhandlungen mit Polen in der Flüchtlingskrise schwieriger werden. Die PiS lehnt die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten mit dem Argument ab, diese würden die katholische Lebensweise des Landes bedrohen.

Bei Investoren haben die Wirtschaftspläne der PiS für Unruhe gesorgt. Die Partei strebt unter anderem neue Bankensteuern und eine massive Anhebung der Sozialausgaben an.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.