Technologie

Nach NSA-Skandal: Microsoft nutzt deutsche Rechenzentren für Cloud-Dienst

Lesezeit: 1 min
12.11.2015 00:35
Microsoft bietet künftig einen Cloud-Dienst an, der die Nutzer-Daten ausschließlich in Deutschland verarbeitet. Dazu nutzt der US-Konzern zwei Rechenzentren der Deutschen Telekom. Microsoft reagiert damit auf das wachsende Misstrauen in Deutschland gegen den Datentransfer zu US-Servern.
Nach NSA-Skandal: Microsoft nutzt deutsche Rechenzentren für Cloud-Dienst

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Microsoft reagiert auf das erhöhte Bedürfnis nach Datensicherheit in Deutschland mit eigenen Cloud-Rechenzentren in der Bundesrepublik. „Die Kundendaten bleiben damit in Deutschland“, erklärte Microsoft-Chef Satya Nadella in Berlin. Die Deutsche Telekom agiere über ihre Tochter T-Systems als Treuhänder und überwache den Zugang zu den Daten.

Der weltgrößte Softwarekonzern will seine Cloud-Dienste für Firmenkunden wie Azure und Office 365 ab der zweiten Jahreshälfte aus Rechenzentren in Magdeburg und Frankfurt am Main anbieten. Der US-Konzern will damit vor allem Organisationen und Unternehmen ansprechen, die in datensensiblen Bereichen wie dem Finanz- und Gesundheitssektor tätig sind.

Der Windows-Anbieter Microsoft konzentriert sich verstärkt auf das Cloud-Geschäft, also die Auslagerung von Speicher-, Rechen- und Software-Diensten ins Internet. Nadella sieht in diesem Bereich die Zukunft von Microsoft. Nach Informationen des Branchenverbandes Bitkom haben im vergangenen Jahr in Deutschland 44 Prozent aller Unternehmen Cloud-Dienste genutzt.

Der Wettbewerb unter den Anbietern ist groß. Unter anderem tummeln sich Oracle, Amazon, Salesforce wie auch SAP in dem Markt. Amazon wie auch Oracle betreiben bereits Rechenzentren in Deutschland. Salesforce hatte im vergangenen Jahr angekündigt, 2015 ein solches Zentrum hierzulande zu eröffnen. Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hatte massive Überwachungspraktiken der Amerikaner enthüllt und so weltweit Sorgen vor Datenmissbrauch geschürt. Seither achten vor allem deutsche Unternehmen und Organisationen stärker auf den Datenschutz, der in Europa als strenger gilt als in den USA.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Aggressive Zinserhöhung: Schwedens Immobilienkrise verschärft sich
30.05.2023

Schwedens Immobilienkrise ist auf vier Hauptfaktoren zurückzuführen. Immobilienfirmen weltweit haben niedrige Zinsen und steigenden...

DWN
Technologie
Technologie Neue Welle von Cyberattacken trifft den Westen unvorbereitet
30.05.2023

Die Cyberangriffe auf westliche Unternehmen und staatliche Institutionen erreichen ungeahnte Ausmaße. Die desaströse Lage hat nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Märkte reagieren: Ende des US-Schuldenstreits zum Greifen nah
30.05.2023

In den USA läuft das Drama um den drohenden Zahlungsausfall der größten Volkswirtschaft der Welt weiterhin nach Drehbuch: Eine...

DWN
Politik
Politik DWN Exklusiv – Folker Hellmeyer: „Wir erleben die größte existenzielle Krise seit 1949“
28.05.2023

Die Machtachsen verschieben sich zu Ungunsten des Westens, konstatiert Folker Hellmeyer, Experte für Weltwirtschaft und Geopolitik. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Cum-Ex: Jahrelange Haft für Schlüsselfigur Hanno Berger
30.05.2023

Früher kontrollierte Hanno Berger als Finanzbeamter für den Staat Banken. Später wirkte er an einem Geschäftsmodell mit, durch das der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Das Ende des Wirtschaftswachstums: Kommt nun der Untergang des Abendlandes?
29.05.2023

Stagniert unsere Wirtschaft in Wahrheit seit Jahren? Sinkt der Lebensstandard bereits? Christian Kreiß deckt die Faktoren auf, auf die es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kreditvergabe an Firmen im Euro-Raum bricht ein
30.05.2023

Die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen ist rückläufig und verliert immer mehr an Schwung. Die Geldpolitik der EZB übt damit...

DWN
Politik
Politik Habecks Heizungsgesetz sorgt für Streit in der Regierung
30.05.2023

Das Gebäudeenergiegesetz aus dem Wirtschaftsministerium sorgt für Unmut – nicht nur bei den Bürgern, sondern auch bei den...