Der Abgasskandal hinterlässt bei Volkswagen deutliche Spuren im US-Absatz. Im November brachen die VW-Auslieferungen dort um knapp ein Viertel auf 23.882 Fahrzeuge ein, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Die Manipulation von Abgaswerten bei VW-Diesel-Fahrzeugen hatte das US-Umweltamt EPA am 18. September öffentlich bekanntgemacht. Die Wolfsburger hatten daraufhin den Verkauf der betroffenen Modelle gestoppt. Die VW-Tochter Audi verbuchte im November hingegen ein Absatzplus von 0,4 Prozent. Der Sportwagenbauer der Auto-Familie Porsche lieferte dagegen 5,3 Prozent weniger Fahrzeuge aus.
Nach Bekanntgabe des Absatzes drehten VW-Aktien an der Frankfurter Börse ins Minus und verloren bis zu 4,9 Prozent. Am Ende schlossen sie 1,1 Prozent tiefer mit 130,15 Euro.
Viele der VW-Rivalen konnten dagegen mehr Autos in den USA losschlagen. Der US-Absatz wurde vor allem von Verkaufsaktionen rund um den Feiertag Thanksgiving angeheizt. Gefragt waren spritschluckende Autos wie SUVs. Fiat Chrysler brachte drei Prozent mehr Fahrzeuge an die Kunden. Die Opel-Mutter General Motors kam auf ein Plus von 1,5 Prozent. Ford setzte 0,4 Prozent mehr Autos ab. Bei Toyota Motor betrug der Zuwachs 3,4 Prozent.
Die Daimler-Tochter Mercedes-Benz will ihre Verkaufszahlen erst am 2. Dezember vorlegen. BMW konnte mit einem Absatzplus von 3,2 Prozent aufwarten.
Die US-Ratingagentur S&P senkte nach dem Abgasskandal die Bonitätsnote von Volkswagen. Die langfristigen Schulden der Wolfsburger würden nun mit „BBB+“ bewertet nach bisher „A-“, teilte S&P mit. Zugleich warnte die Agentur vor einer weiteren Herabstufung, in dem sie den Ausblick auf „negativ“ setzte. Die Ratingagenturen Fitch und Moody's hatten den Daumen über VW bereits im November gesenkt.