Politik

Vor Kesselschlacht: Russland und Syrien treiben Rebellen in die Enge

Lesezeit: 2 min
18.01.2016 01:24
Die syrische Armee hat, unterstützt von russischen Luftangriffen, an der Grenze zur Türkei die Hochburg der Rebellen umzingelt und von der Versorgung abgeschnitten. Zudem wurde ein Top-Kommandeur der Terror-Miliz IS getötet.
Vor Kesselschlacht: Russland und Syrien treiben Rebellen in die Enge
Russlands Präsident Wladimir Putin und Premier Medwedew am Freitag in Novo-Ogariovo bei Moskau. (Foto: EPA/DMITRY ASTAKHOV/SPUTNIK/GOVERNMENT PRESS SERVICE)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Sonntagabend hat die 103. Brigade der Republikanischen Garde der syrischen Armee die vollständige Kontrolle über zwei strategisch wichtige Bergspitzen im Turkmenen-Gebirge (Jabal Al-Turkmen) errungen. Die radikal-islamistische Al-Nusra-Front und die Freie Syrische Armee (FSA) wurden vollständig zurückgeschlagen, berichtet Almasdarnews. Die beiden Bergspitzen werden wichtig sein, um Al-Rabi’yah zurückzuerobern. Al-Rabi’yah gilt als Kommandozentrum und Hochburg der FSA im nördlichen Teil der Provinz Latakia.

Der Rückeroberung der beiden Bergspitzen kommt noch eine weitere wichtige Bedeutung zu. Sie befinden sich in der Nähe der türkischen Grenze. Die syrische Armee steht kurz davor, das Grenzgebiet zur Türkei in der Region Latakia vollständig abzuriegeln und den Nachschub für die Rebellen zu unterbinden. Die syrische Armee wird nun sowohl vom Turkmenen-Gebirge als auch vom Kurden-Gebirge (Jabal Al-Akrad) in Richtung türkischer Grenze vorstoßen. Eine Abwehr des Angriffs ist nahezu unmöglich, da die Hochburg der FSA von der Versorgung abgeschnitten wurde.

Russland hat stets angekündigt, gegen alle Terror-Gruppen vorgehen zu wollen – auch gegen die von den USA unterstützte al-Nusra-Front, die ein Teil von al-Kaida ist. Der frühere indische Botschafter hatte bestätigt, dass die al-Nusra eine der Hauptkräfte war, die den Krieg in Syrien angezettelt hatte. Von einem Volksaufstand gegen den Präsidenten Baschar al-Assad hatte der Botschafter nichts bemerkt, im Gegenteil: Er berichtet, dass Assad in weiten Teilen des bis zum Kriegsausbruch stabilen Landes breite Unterstützung genießt. Der investigative US-Journalist Seymour Hersch sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, dass die syrische Armee voll hinter Assad stehe. Hersch berichtet auch davon, dass das Pentagon die Kriegsführung Russlands in Syrien für professionell und erfolgreich hält. Die Amerikaner sind vor allem beeindruckt, dass es den Russen gelungen sei, die Kampfkraft der syrischen Armee wieder herzustellen. Damit stehen die Chancen gut, dass die Armee auch die Kesselschlacht gegen die Terroristen gewinnen kann.

Währenddessen toben auch in der Provinz Deir Ezzor schwere Kämpfe zwischen der syrischen Armee und dem IS. Die 104. Brigade der syrischen Luftwaffe hat den Chef des IS in Deir Ezzor, Abu Hamza Al-Ansari, getötet. Der IS soll in derselben Provinz hunderte Zivilisten entführt und ein Massaker an mindestens 135 Personen verübt haben. Diese Meldung kann allerdings nicht verifiziert werden. Sie kommt von der Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London, deren Hintermänner nicht bekannt sind. Unter anderem berichtet der französische Figaro von den Vorfällen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...