Chinas Wirtschaft steht nach Einschätzung von Experten besser da als zuletzt befürchtet. Zwar ist sie im vergangenen Jahr so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr gewachsen. Doch das ist nach Ansicht von Volkswirten auch Ausdruck des Wandels vom Schwellen- zum Industrieland.
Nach jahrzehntelangem Boom mit teils zweistelligen Zuwachsraten will die Regierung das exportlastige Wirtschaftsmodell stärker auf die Binnenkonjunktur ausrichten und den privaten Konsum ankurbeln. Dafür nimmt sie auch ein geringeres Wachstum in Kauf.
Das Bruttoinlandsprodukt legte wie weitgehend erwartet um 6,9 Prozent zu nach einem Plus von 7,3 Prozent im Jahr zuvor, wie das Statistikamt in Peking am Dienstag mitteilte. Dies ist das geringste Plus seit 1990. Der Zuwachs liegt im Zielrahmen der Regierung, die rund sieben Prozent angepeilt hatte.
Die Wirtschaft bekomme weiterhin das schwierige internationale Umfeld zu spüren, erklärte das Statistikamt. Zudem seien die heimischen Strukturreformen in einer entscheidenden Phase.
An den Börsen in Asien sorgten die BIP-Zahlen für eine Erholung und etwas Erleichterung, dass die Abkühlung der Konjunktur in China nicht noch stärker ausfiel.