Finanzen

Bundesbank warnt vor zu vielen faulen Krediten

Lesezeit: 1 min
22.01.2016 12:42
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sieht in faulen Krediten eine Gefahr für das Bankensystem. Die europäischen Banken sitzen auf notleidenden Krediten in Höhe von 1.000 Milliarden Dollar. Nach den neuen Bankregeln muss im Notfall der Sparer die Rechnung übernehmen.
Bundesbank warnt vor zu vielen faulen Krediten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der nach wie vor hohe Bestand an faulen Krediten bei vielen Geldhäusern stellt nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann eine Gefahr für das Bankensystem dar. „Es ist der notleidende Kredit, der ein potenzielles Risiko ist, nicht das Zahlungssystem, über das die Zahlungen abgewickelt werden“, sagte Weidmann am Freitag.

Weidmanns Analyse deckt sich mit der Einschätzung des früheren BIZ-Chefökonomen und heutigen OECD-Mannes William White: White erwartet wegen der faulen Kredite eine tiefere Krise als 2007, die vor allem Europa treffen wird. Seit Jahresbeginn gilt die europäischen Bankenabwicklung, welche die Beteiligung von Sparguthaben über 100.000 Euro vorsieht. 

Weidmann erneuerte in seiner Rede zudem seine Kritik an einer Vermengung von Geldpolitik und Fiskalpolitik. Bei der Versorgung der Banken mit Liquidität bestehe die Gefahr, dass diese Grenzen verwischt würden, sagte Weidmann. „Zum Beispiel, wenn Notfall-Hilfen in einem großen Umfang gewährt werden.“ Das System der Bereitstellung von Notenbankgeld gegen Pfand werde dann verwässert. Zuletzt waren beispielsweise griechische Banken in erheblichem Ausmaß auf Notfall-Kredite ihrer Athener Zentralbank angewiesen, da die EZB griechische Institute im Frühjahr von der direkten Geldversorgung abgeschnitten hatte

Auch die OECD warnt vor den faulen Krediten, die in einer sich abzeichnenden Rezession niemals bedient werden können. Insgesamt sitzen die europäischen Banken auf notleidenden Krediten in Höhe von 1.000 Milliarden Euro.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...