Finanzen

Von den Griechen gelernt: Irland will weniger Schulden zahlen

Der irische Finanzminister Michael Noonan will, dass sein Land von dem Bailout-Programm von EU und IWF befreit wird. Dazu prüfe Dublin den jüngsten Griechenland-Deal, um daraus zu lernen. Ziel ist eine Erleichterung beim Schuldendienst.
02.12.2012 00:19
Lesezeit: 1 min

Irland will sich den Griechenland-Deal zu Nutze machen. Das Land will davon lernen, um sich von dem Bailout, das von EU und IWF vorgesehen ist, zu befreien, sagte der irische Finanzminister Michael Noonan am Donnerstag. So könnte durch den Griechenland-Deal Dublin der Weg geebnet werden, aus dem 85 Milliarden Euro-Bailout auszusteigen.

„Wir suchen nach einer Strategie das Programm zu verlassen“, sagte Noonan. „In diesem Kontext werden wir alle Griechenland Hilfen eruieren und wenn es etwas gibt, was uns hilft aus dem Programm auszusteigen, dann werden wir dies anstreben“, so der Finanzminister weiter. Anfang der Woche einigten sich die Finanzminister der Eurozone auf eine Auszahlung von 43,7 Milliarden Euro für Griechenland (hier). Noonan will Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen durchsetzen, die Irland bis zu 3,5 Milliarden Euro sparen könnten. Dies sei schon fast beschlossene Sache, schreibt Reuters.

Unterdessen sagte die finnische Finanzministerin Jutta Urpilainen, dass sie es in Erwägung zieht, die Kreditlaufzeiten für Irland und Portugal nach der Griechenland-Rettung zu verlängern. Zuvor hatte auch die portugiesische Regierungen Erleichterungen im Schuldendienst aufgrund des Griechenland-Deals gefordert (mehr hier).

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