Politik

Bundestags-Abgeordnetem droht Prozess in der Ukraine

Andrej Hunko, Bundestagsabgeordneter der Linken, droht offenbar ein Prozess in der Ukraine. Grund sei ein Besuch im Rebellen-Gebiet im Osten des Landes. Da er über russisches Staatsgebiet eingereist sei, stehe er nun auf einer Schwarzen Liste des Inlandsgeheimdiensts SBU.
02.02.2016 00:03
Lesezeit: 1 min

Dem Linken Bundestagsabgeordneten, Andrej Hunko, droht nach eigenen Angaben ein Prozess in der Ukraine. Schuld sei ein Grenzübertritt über russichen Boden ins Rebellen-Gebiet in der Ostukraine, sagte Hunko im Interview mit Sputniknews.

Zum Hintergrund: Die Ukraine hatte im November 2015 gegen den Besuch Hunkos und seinen Fraktionskollegen Wolfgang Gehrcke in den Rebellengebieten im Osten protestiert und ihnen einen „vorsätzlichen Akt der Missachtung des ukrainischen Staates“ vorgeworfen. Hunko wies diese Kritik damals zurück. Der Besuch bedeute keinerlei Anerkennung der sogenannten Volksrepublik Donezk. Er und Gehrcke hätten in der Stadt Gorliwka bei Donezk Spenden für ein Kinderkrankenhaus übergeben.

Doch Hunko räumte ein, er sei über Russland in die Rebellengebiete eingereist. Dies sei der einzige Weg gewesen, weil der ukrainische Geheimdienst SBU ihm die Einreise über ukrainisches Staatsgebiet verboten hätte. Deswegen sei er nun auf einer schwarzen Liste des SBU.

Hunko kann daher auch nicht mit der Bundestagdelegation mitreisen, die sich aktuell in der Ukraine aufhält. Der Bundestag meldet dazu:

„Eine Delegation des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union wird vom 31. Januar bis 3. Februar 2016 zu Gesprächen nach Kiew reisen. Die Delegation wird vom Ausschussvorsitzenden Gunther Krichbaum (CDU/CSU) geleitet.

Mit dem Besuch will die Delegation die Reformbemühungen der Ukraine unterstützen und dazu Gespräche mit den politisch Verantwortlichen und Vertretern der Zivilgesellschaft führen. Die aktuelle sicherheitspolitische und wirtschaftliche Situation in der Ukraine, der Stand der Umsetzung der notwendigen Reformen und die europäische Perspektive sollen bei einem Treffen mit Präsident Petro Poroschenko und Ministerpräsident Arseni Jazenjuk erörtert werden ...“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...