Politik

Maroder Stau-Damm: Irak droht Flutkatastrophe

Der Mosul-Staudamm im Irak ist in akuter Gefahr, warnt der Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen im Irak. Bricht der marode Damm bei der bevorstehenden Frühlingsschmelze, könnte der Tigris eine halbe Million Menschen überschwemmen.
06.02.2016 00:02
Lesezeit: 1 min

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Der Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen im Irak warnt vor einer drohenden Katastrophe: Der Mosul-Staudamm, der den Fluss Tigris vom Meer trennt, drohe zu bersten, so General Sean MacFarland. Der Bau wird derzeit von Tauchern untersucht und sei „In jeder Hinsicht unsicher“, so der General gegenüber der österreichischen Zeitung Die Presse.

Schon seit seiner Erbauung 1984 durch ein deutsch-italienisches Konsortium macht der Damm Probleme. Der Untergrund der Staumauer ist zu weich und wird vom Wasser ständig ausgespült, so dass seit Jahrzehnten täglich Zement nachgeschüttet wurde, um eine Untergrabung zu vermeiden. Seit der IS jedoch 2014 den Staudamm kurzfristig unter seine Kontrolle gebracht hatte, sind alle Arbeiter verschwunden, alle Wartungen eingestellt und der Damm bröckelt vor sich hin und bekommt immer mehr Risse.

Die US-Militär-Ingenieure vor Ort warnen nun, der Damm könnte es nicht aushalten, wenn in diesem Frühling der Schnee in den Bergen schmilzt und der Tigris von dem Schmelzwasser erheblich anschwillt.

Sollte der Damm brechen, würden die Menschen, die in der Region Mosul, Tikrit und Samara leben, innerhalb kürzester Zeit von einer zwanzig Meter hohe Flutwelle überschwemmt, 500.000 könnten sterben, eine weitere Million wäre obdachlos, so eine Studie zum Gefahrenszenario des Dammbruchs aus dem Jahr 2009.

Nun haben die irakischen Behörden nach langem Zögern reagiert: Der italienische Konzern Trevi wurde für 380 Millionen Dollar mit der baulichen Absicherung des 113 Meter hohen und 3,6 Kilometer langen Damms beauftragt, berichtet die italienische Zeitung Il Fatto Quotidiano. Italiens Regierung hat zudem 450 Soldaten speziell zum Schutz der Arbeiter rund um den Staudamm in den Irak geschickt, denn die IS-Kämpfer sind nur rund 40 Kilometer von der Baustelle entfernt.

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