Finanzen

Italienische Großbank UniCredit gerät unter Druck

Lesezeit: 1 min
10.02.2016 01:21
Die italienische Großbank UniCredit hat im vergangenen Jahr mit rund 1,7 Milliarden Euro rund 15 Prozent weniger verdient als 2014. Die Bank kündigte überdies einen Personalabbau an. Zudem steht ihr Chef Federico Ghizzoni unter Druck, weil ein einflussreicher Aktionär kürzlich öffentlich seine Entlassung gefordert hatte.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die italienische Großbank UniCredit hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von rund 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet, wie Reuters am Dienstag meldete. Dies seien rund 15 Prozent weniger als im Jahr 2014. Zudem gab die Bank bekannt, dass sie sich mit den italienischen Gewerkschaften über einen Stellenabbau einigen konnte. Demnach sollen bis 2018 rund 3200 Arbeitsplätze abgebaut werden. Davon betroffen sind sich nach Informationen der österreichischen Zeitung „Der Standard“ auch rund 470 Management-Positionen. Mitarbeiter, die freiwillig kündigen, würden demnach eine aus einem Solidaritätsfonds zu zahlende Prämie erhalten. Die italienische Zentralbank muss dem Vorhaben noch zustimmen.

Zudem belasten Spekulationen um eine baldige Absetzung des UniCredit-Chefs Ghizzoni die Bank. Während sich Luca di Montezemolo – der ehemalige Präsident von Ferrari und derzeit als UniCredit-Vizepräsident in der Geschäftsführung vertreten – für einen Verbleib von Ghizzoni ausspricht, hat sich der Großaktionär Leonardo Del Vecchio bereits öffentlich für einen Führungswechsel ausgesprochen. Montezemolo vertritt den größten Aktionär Aabar aus Abu Dhabi, der fünf Prozent an dem Finanzinstitut hält. Leonardo Del Vecchio, Gründer des weltgrößten Brillenherstellers Luxottica, besitzt zwei Prozent an UniCredit. Wie Der Standard am Montag berichtete, sei vor allem der zweite Vizepräsident Fabrizio Palenzona Drahtzieher einer möglichen Managementumbildung.

Die Aktie von UniCredit verlor am Dienstag-Nachmittag an der Mailänder Börse rund 3,5 Prozent an Wert. Hintergrund ist die Skepsis von Anlegern bezüglich der Stabilität des europäischen Bankensystems. Italienische Banken haben ausfallgefährdete Kredite in der Größenordnung von etwa 200 Milliarden Euro in ihren Büchern. Töchter der UniCredit sind die Bank Austria und die Hypovereinsbank (HVB) in München.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuern auf Rente: Steuervorteile und Grundfreibetrag - so hoch ist die Besteuerung 2025
15.01.2025

In Deutschland wird die Rente besteuert. Doch seit wann sind Rentner steuerpflichtig? Welcher Rentenfreibetrag gilt aktuell, welche...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Girokonto-Vergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...