Unternehmen

RWE-Verlust: Kommunen protestieren gegen Dividendenkürzung

Lesezeit: 1 min
17.02.2016 16:04
Die Streichung der Dividende von RWE bringt die Kommunen in Bedrängnis. Gegen das Vorgehen von RWE wird protestiert. Die Kommunen, darunter klamme Städte wie Dortmund und Bochum, halten rund 24 Prozent an dem zweitgrößten deutschen Versorger.
RWE-Verlust: Kommunen protestieren gegen Dividendenkürzung

In den Reihen der kommunalen Anteilseigner von RWE formiert sich Widerstand gegen die geplante Streichung der Dividende für Stammaktionäre. „Wir werden den Vorschlag so nicht hinnehmen und alle Möglichkeiten nutzen, um eine Veränderung herbeizuführen“, erklärte der Stadtkämmerer von Mülheim an der Ruhr, Uwe Bonan, am Mittwoch. Die Null-Dividende für die Stammaktien sei eine böse Überraschung, die ihn an einen Aprilscherz erinnert habe. Mit einem „maßvollen Rückgang“ habe er gerechnet. „Für den jetzigen Vorschlag des Vorstands habe ich kein Verständnis.“ Der Vorschlag zeuge von mangelndem Vertrauen des RWE-Vorstands in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens.

Der unter der Energiewende leidende Versorger will erstmals seit mindestens 57 Jahren auf die Stammaktien keine Dividende zahlen und für die Vorzugsaktien nur 13 Cent je Papier ausschütten. Für 2014 hatte er noch einen Euro je Aktie gezahlt. 2015 schrieb RWE einen Nettoverlust von 200 Millionen Euro. Dem Dividendenvorschlag muss noch im April die Hauptversammlung von RWE zustimmen. Die Kommunen, darunter finanziell klamme Städte wie Dortmund und Bochum, halten rund 24 Prozent an dem zweitgrößten deutschen Versorger.

Im Besitz von Mülheim an der Ruhr sind 9,8 Millionen Aktien. Nach dem Dividendenvorschlag des RWE-Vorstandes würde die Stadt nach eigenen Angaben nur noch rund 120.000 Euro aus den etwa 930.000 Vorzugsaktien erhalten. Mülheim habe mit einer Kürzung der Dividende auf 75 Cent gerechnet, so dass ihr nun rund 7,2 Millionen Euro fehlten. Dieser Betrag könne nicht ausgeglichen werden. Das geplante Defizit rund 67,5 Millionen Euro und die Verschuldung würden daher weiter ansteigen.

 

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...