Finanzen

Ölpreis stärkt Europas Börsen, Pfund bricht ein

Lesezeit: 1 min
22.02.2016 12:25
Die wichtigen europäischen Aktien-Indizes lagen am Mittag deutlich im Plus. Sie profitierten von einem starken Handel in Asien und wieder anziehenden Preisen wichtiger Rohstoffe. Der Kurs des britischen Pfund schwächte sich hingegen stark ab.
Ölpreis stärkt Europas Börsen, Pfund bricht ein
Der Dax in der 5-Tage-Sicht. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In der Hoffnung auf neuen Schwung für die Weltwirtschaft sind Anleger am Montag in die europäischen Aktienmärkte eingestiegen. Der Wechsel des populären Londoner Bürgermeisters Boris Johnson ins Lager der Befürworter eines Ausstiegs Großbritanniens aus der EU führte bei der Landeswährung Pfund Sterling dagegen zum größten Kursrutsch seit einem Jahr. „Die Austritts-Befürworter hatten Schwierigkeiten, eine populäre Führungsfigur zu finden“, sagte Anlagestratege Alvin Tan von der Societe Generale. „Boris beschert ihnen Rückenwind.“ Es sei jetzt wieder wahrscheinlicher, dass Großbritannien beim Referendum am 23. Juni für einen Austritt stimmen werde.

Der Kurs des Pfund Sterling fiel um bis zu 1,8 Prozent auf 1,4149 Dollar. Das ist der größte Kurssturz seit etwa einem Jahr. Gleichzeitig kletterten die Wetten auf eine weitere Abwertung der britischen Währung innerhalb der kommenden sechs Monate auf ein Rekordhoch. Im Gegenzug stieg das Barometer für die Nervosität der Pfund-Anleger auf ein Vier-Jahres-Hoch.

Die Kurse des deutschen Leitindex Dax und des EuroStoxx50 stiegen am Montag um jeweils 1,9 Prozent auf 9566 beziehungsweise 2926 Punkte. Auch der Londoner Auswahlindex FTSE 100 legte zu und notierte 1,2 Prozent höher.

Anleger konzentrierten sich laut Händlern auf ermutigende Signale von den Rohstoffmärkten und die anziehenden asiatischen Börsen. Dank einer rückläufigen Ölförderung in den USA stieg der Preis für die weltweit richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee um bis zu 3,4 Prozent auf 34,14 Dollar je Barrel (159 Liter). Kupfer, Stahl und Eisenerz verteuerten sich sogar um bis zu fünf Prozent. Hier trieben Hoffnungen auf eine Stabilisierung der schwächelnden chinesischen Konjunktur die Kurse.

Aus Gold zogen sich Anlegern dagegen zurück. Das Edelmetall verbilligte sich um 1,9 Prozent auf 1204,91 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Der Preis für Gold litt unter dem anziehenden Dollar, der es für Investoren außerhalb der USA teurer macht. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen wie Euro oder Yen widerspiegelt, zog um 0,6 Prozent auf 97,183 Punkte an.

Unter den deutschen Aktienwerten gehörten E.ON und RWE mit Kursgewinnen von bis zu 4,6 Prozent zu den größten Gewinnern. Die beiden Versorger haben in den vergangen zwölf Monaten allerdings auch 36 beziehungsweise 56 Prozent ihres Börsenwertes eingebüßt. Der Dax verlor im selben Zeitraum weniger als 15 Prozent. An der Londoner Börse brach die Aktie von HSBC um bis zu 5,4 Prozent ein. Die britische Großbank verfehlte mit einem Vorsteuergewinn von 18,87 Milliarden Dollar die Analystenerwartungen deutlich.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen fallen erneut deutlich
17.09.2024

Die wirtschaftlichen Perspektiven für Deutschland haben sich im September weiter verschlechtert. Die ZEW-Konjunkturerwartungen der...

DWN
Politik
Politik Sozialabgaben und Bemessungsgrenzen steigen kräftig: Lauterbach will Beitragszahler blechen lassen
17.09.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat es angedroht: Gutverdiener müssen sich 2025 auf deutlich höhere Kosten einstellen. Neben...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ein neuer China-Schock? Wie neue Exportwellen aus China die deutsche Industrie treffen könnten
17.09.2024

Chinas Wirtschaft scheint dieser Tage unberechenbar. Nun könnte ein neuer China-Schock die Kernindustrie Europas bedrohen. Wie groß ist...

DWN
Finanzen
Finanzen DSV ist ein Börsenwunder: Gewinn von rund 76.100 Prozent
17.09.2024

Keine andere dänische Aktie kann es mit der DSV-Aktie aufnehmen, wenn es um die Rendite geht. Eine Übernehme von DB Schenker baut diese...

DWN
Politik
Politik Merz wird Kanzlerkandidat der Union
17.09.2024

CDU-Chef Merz und CSU-Chef Söder haben sich in der Kanzlerkandidatur für Merz entschieden. Für den Mittag haben sie zu einer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Intel stoppt Megaprojekt: Zweifel an Staatshilfen wachsen
17.09.2024

Der US-Chiphersteller Intel stoppt den Bau seiner Fabrik in Magdeburg, trotz zugesagter Staatshilfen im Umfang von 9,9 Milliarden Euro....

DWN
Politik
Politik Netzentgelte: Bundesnetzagentur plant vorzeitig steigende Gaspreise – bis zu 40 Prozent Erhöhung möglich
17.09.2024

Preistreiber Energiewende: Erdgasnetze werden überflüssig und sollen schrittweise bis 2045 abgebaut werden, doch die Endnutzer müssen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel: Weg frei für Fachkräfte aus Kenia – eine „Win-win-Situation“?
17.09.2024

Mit der Begründung, dass Deutschland Fachkräfte am Arbeitsmarkt fehlen, hat die Bundesregierung ein Anwerbungsabkommen mit Kenia...