Politik

US-Armee verschifft 5.000 Tonnen Munition nach Deutschland

Die US-Militär hat offenbar 5.000 Tonnen Munition nach Deutschland geliefert. Die Ausrüstung soll die US-Armee in Europa für ihre Missionen erhalten. Als Grund wird ein aggressiver auftretendes Russland genannt.
26.02.2016 00:21
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Schon vor Wochen haben die USA eine massive Anzahl von Containern auf die Reise geschickt. Insgesamt wurden 415 Schiffscontainer benötigt, um die riesige Menge an Munition zu befördern. Vergangene Woche legte der Frachter in Nordenham bei Bremerhaven an. Am Donnerstag wurde der explosive Inhalt per Zug ins Waffenlager in Miesau transportiert. Das Depot liegt etwa 15 km westlich von Kaiserslautern.

Über 5.000 Tonnen Munition liegen nun in Rheinland-Pfalz und warten auf Ihren Einsatz. Es handelt sich bei der extremen Aufrüstung um die größte Lieferung von Munition seit 10 Jahren, die die USA nach Europa verschickt haben. Dies ist sicherlich nicht nur eine logistische Besonderheit, sondern auch eine offensichtliche Nachricht an Russland.

Waffen und Munition werden regelmäßig transportiert, doch selten wird es publik gemacht. In diesem Fall wird sogar auf der amerikanischen Webseite Stars & Stripes ein Foto veröffentlicht, wie die Container abgeladen werden. Darüber hinaus zeigt es noch einen Mitarbeiter und dieser wird sogar namentlich erwähnt.

Dort wird erklärt, dass die gigantische Munitionslieferung der USAREUR, also der US-Armee in Europa dienen soll. Ihr werde diese Unterstützung helfen, ihre Missionen auf dem Kontinent zu verstärken – insbesondere an der östlichen Flanke der NATO-Gebiete. Als Grund wird hierbei ein aggressiver auftretendes Russland genannt.

Außerdem wird ein Col. Matthew Redding zitiert, der die Lieferung überwachte: „Dieser kritische Transport wird uns helfen auch weiterhin die NATO-Allianz aufrechtzuerhalten. Dass es sich dabei um die größte Lieferung seit 10 Jahren handelt, zeigt wie sehr wir dazu bereits sind unsere Alliierten zu verteidigen.“ Wer die verbündeten Partner angreife wurde allerdings nicht direkt gesagt.

Als Begründung für das Aufrüsten reicht weiterhin der Einsatz Russlands in der Ukraine 2014. Damals wurde auch eine besondere Einheit der NATO ins Lebens gerufen: Die Very High Readiness Joint Task Force  oder kurz VJTF soll zum Schutz vor den sogenannten Sicherheits-Herausforderungen durch Russland eingesetzt werden und zusätzlich auf die Risiken im Mittleren Ostern und Nordafrika reagieren.

Es gibt jedoch vielleicht zu denken, wenn eine spezielle Einsatztruppe erst knapp 2 Jahre nach ihrer Gründung mit Material versorgt wird. Doch die Lieferung hat nicht nur einen ideellen Wert oder Brisanz gegenüber Russland. Ein bedeutender Teil der Munition soll auch bald zum Einsatz kommen und zwar in Polen. Bei einer Truppenübung mit dem Namen „Anakonda“ (siehe Video am Anfang des Artikels) werden rund 25.000 Soldaten aus 24 Ländern im Einsatz sein, so die US-Army in Europa auf ihrer Homepage.

Wie viel von den 5.000 Tonnen nach dieser Feuerprobe noch übrig sein soll, ist derzeit ungewiss. Jedoch wird ebenfalls deutlich gemacht, dass dieser Munitionsvorrat der U.S. Armee auch für spontane Einsätze zur Verfügung steht.

Auf NBC-News klingt der Munitionstransport schon etwas aggressiver. Hier bezieht sich der Autor auf die kürzliche Diskussion um einen neuen Kalten Krieg. Ausgehend vom russischen Premierminister Dmitry Medvedev, der auf der Münchner Sicherheitskonferenz der NATO vorwarf, Russland gegenüber „unfreundlich und undurchsichtig“ zu handeln. Medvedev wundere sich, ob es 2016 oder 1962 sei, berichtet NBC News.

Vor diesem Hintergrund ist die Munitionslieferung ein weiteres Zeichen gegen Russland. Wobei die 5.000 Tonnen letztlich nur ein Tropfen auf dem heißen Gewehrlauf sind. Wirft man einen Blick auf die Anzahl der Militärbasen der jeweiligen Länder, so hat Russland 10 im Ausland, während die USA je nach Quelle zwischen 662 und 900 besitzen, berichtet Politifact.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Schuhhändler Görtz erneut in die Insolvenz gerutscht
22.01.2025

Einst gab es in fast jeder Fußgängerzone eine Görtz-Schuhfiliale. Doch das Traditionsunternehmen, das 1875 gegründet wurde, ist erneut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IWF-Prognose Weltwirtschaft: USA im Aufwind - Deutschland abgeschlagen
22.01.2025

Die neue IWF-Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft zeichnet ein differenziertes Bild für das Wachstum der Industrienationen....

DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IfW Kiel zur Trump-Präsidentschaft: "Zeiten der immer schnelleren Globalisierung vorbei"
21.01.2025

Für die deutsche Wirtschaft ist die Präsidentschaft von Donald Trump laut dem Wirtschaftsinstitut IfW Kiel mit erheblichen Unsicherheiten...

DWN
Politik
Politik Gericht bestätigt: Sächsische AfD darf als rechtsextrem bezeichnet werden
21.01.2025

Der sächsische Landesverband der AfD hatte 2023 gegen die Einschätzung des Verfassungsschutzes Beschwerde eingelegt, die Partei als...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis und Ölpreis: Trumps zweite Amtszeit könnte turbulent für den Rohstoffmarkt werden
21.01.2025

Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident – turbulente Zeiten scheinen sicher. Unmittelbare Auswirkungen kommen auf den...