Im Zusammenhang mit dem Attentat von Ankara, bei dem 28 Menschen ums Leben kamen, hat sich herausgestellt, dass der Attentäter kein kurdischer YPG-Kämpfer aus Syrien, sondern ein PKK-Kämpfer aus der Türkei gewesen ist. Dabei handelt es sich um den im Jahr 1989 in der südosttürkischen Stadt Van geborenen Abdulbaki Sömer. Sömer hatte sich im Jahr 2005 der PKK angeschlossen und wurde seitdem von seiner Familie als vermisst gemeldet. Er soll im Jahr 2014 über Syrien in die Türkei eingereist, sich als syrischer Flüchtling ausgegeben und bis zum Anschlag als „Schläfer“ gelebt haben, berichtet Heise.
Die neue Identifizierung dürfte zur Deeskalation zwischen Syrien und der Türkei beitragen. Derzeit gibt es aus Richtung der türkischen Regierung keine militanten Aussagen mehr zum möglichen Einmarsch in Syrien. Dies ist offenkundig auf den Druck der beiden Großmächte Russland und USA zurückzuführen, die die Türkei zur Ermäßigung aufgerufen hatten.
Vergangene Woche hatte ein US-Außenamtssprecher die Türkei aufgefordert, den Beschuss von YPG-Stellungen zu beenden. Die Türkei missbrauche den Anschlag dazu, eine Eskalation der Kämpfe in Nordsyrien zu rechtfertigen. Die YPG hat bestritten hinter dem Anschlag zu stecken.
Während eines 80-minütigen Telefonats hatte Obama Erdogan aufgefordert, Zurückhaltung zu zeigen. Russland hatte die türkischen Angriffe auf Ziele im Norden Syriens als illegal verurteilt. „Was an der türkisch-syrischen Grenze passiert, ist absolut widerrechtlich“, sagte eine Sprecherin des russischen Außenministeriums am Mittwoch der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge.