Politik

Inhuman: Frankreich droht den Briten mit Flüchtlings-Strom

In der Krise lassen die Politiker in der EU die Masken fallen: Der französische Wirtschaftsminister Macron droht den Briten, dass Paris im Falle des Brexits die Flüchtlinge aus Calais über den Ärmelkanal schicken werde. Offenbar herrscht bei den europäischen Regierungen bereits die nackte Panik – anders sind solche inhumanen Erpressungen nicht zu erklären.
03.03.2016 12:24
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Frankreich hat Großbritannien für den Fall eines EU-Austritts vor einem Flüchtlingsstrom über den Ärmelkanal gewarnt. „An dem Tag, an dem sich diese Beziehung löst, werden Flüchtlinge nicht mehr in Calais sein“, sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron der „Financial Times“ mit Blick auf die Flüchtlingslager auf französischem Boden. Bei einem sogenannten Brexit würden die Abkommen mit Großbritannien aufgelöst, nach denen die Flüchtlinge in Frankreich gehalten werden. Dann würde die gesamte Energie der Staaten darauf gerichtet sein, die bestehenden Verbindungen und Abkommen abzuwickeln, nicht aber neue zu schaffen. Macron betonte, umgekehrt seien Banken-Mitarbeiter aus der Londoner City nach einem Brexit in Frankreich willkommen. Der Finanzplatz London gilt als Profiteur der EU-Mitgliedschaft.

Solche Töne haben bisher nur die Rechtsextremen in Europa eingesetzt. Doch schon vor einigen Tagen hat die Nato mit der Instrumentalisierung der Flüchtlinge begonnen: Nato-General Breedlove hatte behauptet, dass der IS massenweise Kämpfer mit den Flüchtlingen nach Europa kämen. Menschenrechtsorganisationen sehen das ganz anders. Beweise für seinen äußerst bedenklichen Generalverdacht legte der General nicht vor.

Die Instrumentalisierung von Flüchtlingen und Migranten für innenpolitische Zwecke ist inhuman und bisher den Rechtsextremen vorbehalten gewesen. Die Wortmeldung aus Paris weist auf einen sich beschleunigenden Zerfall der politischen Eliten in Europa hin. In Frankreich steht der Front National bereit, die Macht zu übernehmen. Das verheerende Bild, das die französische Regierung abgibt, hilft Marine Le Pen, die Wahlkampfkosten niedrig zu halten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...