Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück hat 2015 trotz des Preiskampfs in der Branche erneut einen Rekordgewinn erwirtschaftet, wie Reuters meldet. Der Überschuss stieg um 17 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro, wie die Talanx-Tochter am Donnerstag mitteilte. Damit wurden nicht nur die eigenen, sondern auch die Analystenerwartungen übertroffen. Die Anleger sollen daran teilhaben: Geplant ist eine Dividende von insgesamt 4,75 (Vorjahr: 4,25) Euro je Aktie, davon 1,50 Euro als Sonderausschüttung. „Auf den ersten Blick wurde der Gewinnanstieg von einem stärkeren Kapitalanlage-Ergebnis getrieben“, schrieb Analyst Daniel Bischof von der Baader Bank. Aber auch das Geschäft bei Lebens- und Sachversicherungen sei besser gelaufen als erwartet.
Vorstandschef Ulrich Wallin verwies darauf, dass es kaum Belastungen aus Großschäden gegeben habe und sich die Kapitalanlageerträge gut entwickelt hätten. Das half dem Konzern, den harten Wettbewerb zu bestehen. Erst im Februar hatte Hannover Rück beklagt, die jüngsten Vertragsverhandlungen mit Kunden in der Schaden-Rückversicherung seien zäh verlaufen.
Grund ist, dass immer mehr Anbieter in den Markt drängen und die Preise drücken. Die großen Rückversicherer halten sich deshalb im Neugeschäft zurück und sitzen auf entsprechend viel Kapital. Die Sonderdividende bei der Hannover Rück war deshalb erwartet worden. Für dieses Jahr plant der Konzern erneut vorsichtig. Nach wie vor wird ein Überschuss von mindestens 950 Millionen Euro angepeilt.
Das überraschend hohe Gewinnplus hat der Aktie von Hannover Rück am Donnerstag Auftrieb gegeben. Ihr Kurs stieg in der Spitze um 3,2 Prozent auf 97,55 Euro.