Die jüngste Ausweitung der expansiven geldpolitischen Maßnahmen durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat den deutschen Leitindex Dax am Montag über die psychologisch wichtige Marke gehievt: 10.000 Punkte. Zur Eröffnung des Börsenhandels legte der Index um 2,1 Prozent auf 10.039,61 Zähler zu.
Da die Notenbanken Japans, der USA und Großbritanniens in den kommenden Tagen über ihre Geldpolitik beraten, würden sich viele Anleger aber sicher mit größeren Engagements zurückhalten, sagten Beobachter. Entsprechend dünn würden die Umsätze voraussichtlich bleiben.
Zu den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt zählte die Aktie von Salzgitter mit einem Kursplus von 4,4 Prozent. Der Stahlkonzern zog einen Auftrag zur Lieferung von Röhren für die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 an Land.
Die Börsen in Fernost sind mit Gewinnen in die neue Handelswoche gestartet. Trotz verhaltener Konjunkturdaten aus China setzten Investoren am Montag darauf, dass sich die zweitgrößte Volkswirtschaft hinter den USA nicht zu stark abkühlt. „Zwar zeigen die Daten eine generelle Schwäche, aber es ist klar, dass die Staatsausgaben und die Erholung auf dem Immobilienmarkt helfen, dass das Wachstum nicht zu stark nachlässt“, erklärte Marktanalyst Angus Nicholson vom Devisenhändler IG Markets.
In den ersten beiden Monaten des Jahres war der Zuwachs bei der Industrieproduktion in China so schwach ausgefallen wie zuletzt während der weltweiten Finanzkrise im Herbst 2008. Am Wochenende hatte der chinesische Notenbankgouverneur Zhou Xiaochuan erklärt, die Währungshüter in der Volksrepublik würden nicht auf massive Konjunkturhilfen zurückgreifen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Trotzdem bleibe die Notenbank flexibel. In Japan zeigten die Anleger vor den Sitzungen der heimischen Notenbank sowie ihrer Konterparts in den USA und Großbritannien in der laufenden Woche mehr Risikobereitschaft. Am Dienstag wird die Bank of Japan ihr zweitägiges Treffen beenden. Jüngst hatte die EZB einerseits die Geldschleusen weit geöffnet und zugleich ein Ende der Zinssenkungen signalisiert.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 1,7 Prozent höher bei 17.233 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 1,5 Prozent auf 1379 Zähler. Auch in Taiwan, Südkorea und Australien ging es nach oben. Aufschläge verbuchten auch die Märkte in China: In Schanghai stand ein Plus von knapp 1,8 Prozent zu Buche, in Hongkong von 1,1 Prozent. Das Barometer für die asiatischen Aktien ohne Japan notierte 0,7 Prozent höher. Die Anleger hätten die anfängliche Skepsis nach der jüngsten Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) abgelegt, sagten Händler.