Gemischtes

Von Erdogan-Berater getretener Bergarbeiter muss ins Gefängnis

Weil er vor zwei Jahren gegen ein Fahrzeug von Erdogan getreten hat, soll ein Bergarbeiter aus Soma nun für zehn Monate ins Gefängnis. Die türkische Justiz wirft dem Mann Beschädigung öffentlichen Eigentums vor. Ein Berater Erdogans hatte den Mann darauf hin körperlich wüst attackiert.
14.03.2016 23:59
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Bilder von einem türkischen Regierungsberater, der nach dem Grubenunglück von Soma auf einen am Boden liegenden Bergarbeiter eintritt, gingen um die Welt. Knapp zwei Jahre später ist der Kumpel nach Medienberichten zu einer zehnmonatigen Haftstrafe verurteilt worden.

Die Internetzeitung „T24“ berichtete am Sonntag, Erdal Kocabiyik sei schuldig befunden haben, öffentliches Eigentum beschädigt zu haben. Kocabiyik war zuvor bereits zu einer Geldstrafe von umgerechnet rund 200 Euro verurteilt worden, weil er gegen ein Fahrzeug in der Kolonne des damaligen Ministerpräsidenten und heutigen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan getreten hatte.

Anschließend hatte der damalige Erdogan-Berater Yusuf Yerkel vor laufenden Kameras auf den am Boden liegenden Kocabiyik eingetreten. Die Bilder hatten in der Türkei und im Ausland Entrüstung ausgelöst. Erdogan war damals zu Besuch ins westtürkische Soma gekommen, wo am 13. Mai 2014 mehr als 300 Bergarbeiter ums Leben gekommen waren. Erdogan hatte Unglücke wie in Soma bei seinem Besuch als „normal“ bezeichnet. Yerkel hatte sich nach den Tritten entschuldigt und wegen einer Verletzung an seinem Bein krankschreiben lassen. Er wurde bald darauf entlassen. „T24“ berichtete, Kocabiyik werde in Berufung gehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...