In Schweden haben Hacker die Internetseiten mehrerer großer Zeitungen stundenlang lahmgelegt. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, fand der Angriff am Samstagabend statt. Nach Ansicht von Experten handelte es sich um eine sogenannte Denial-of-Service-Attacke. Dabei bringen Hacker eine Website durch das Versenden massenhafter Daten zum Zusammenbruch.
Die Internetseiten von „Dagens Nyheter“, „Svenska Dagbladet“, „Expressen“, „Aftonbladet“, „Dagens Industri“, „Sydsvenskan“ und „Helsingborgs Dagblad“ waren zwischen 20.00 und 23.00 Uhr teilweise oder gar nicht zugänglich. Die Vorsitzende des Branchenverbands der schwedischen Medienunternehmen, Jeanette Gustafsdotter, sprach von einem „äußerst gefährlichen und schwerwiegenden Angriff“ und einer „Bedrohung der Demokratie“.
In die Suche nach den Tätern waren der Polizei zufolge auch schwedische Geheimdienste eingeschaltet. Kurz vor dem Angriff hatte es im Kurzbotschaftendienst Twitter eine anonyme Ankündigung gegeben. Darin hieß es: „In den kommenden Tagen wird es Angriffe gegen die schwedische Regierung und gegen Medien geben, die falsche Propaganda verbreiten.“ Eine Stunde später folgte ein weiterer Tweet: „Das passiert, wenn Sie falsche Propaganda verbreiten. Aftonbladet.se #offline.“
Anders Ahlqvist, Sicherheitsexperte der Polizei in Stockholm, sagte der Zeitung Dagens Industri: Es gäbe Hinweise, dass viele Server, von denen die Angriffe gestartet wurden, in Russland stehen. Doch das sage nichts über die Drahtzieher aus: „Man achtet in als Angreifer in der Regel darauf, dass man diese sogenannten Zombie-Maschinen möglichst weit weg vom eigenen Standort positioniert.“ Dagens Industri gehört wie die Deutschen Wirtschafts Nachrichten zum Bonnier-Verlag.
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