Politik

Staatsanwalt: Ein Attentäter von Brüssel ist noch auf der Flucht

Ein Attentäter vom Brüsseler Flughafen ist noch nicht gefasst. Zwei Brüder wurden bisher als Attentäter identifiziert, die Identität eines weiteren Selbstmordattentäters konnte noch nicht geklärt werden.
23.03.2016 14:33
Lesezeit: 1 min

Die belgischen Ermittler haben zwei der Selbstmordattentäter der Brüsseler Anschläge als Brüder identifiziert. Der Anschlag auf die U-Bahn im Europa-Viertel sei durch Khalid El Bakraoui verübt worden, sagte Staatsanwalt Frédéric Van Leeuw am Mittwoch. Sein Bruder Ibrahim sei einer der beiden Selbstmordattentäter am Flughafen gewesen. Er habe sich in der Abflughalle in die Luft gesprengt.

Bei den Anschlägen waren am Dienstag nach den jüngsten Angaben der Staatsanwaltschaft 31 Menschen getötet und 270 weitere verletzt worden. Diese Bilanz sei aber weiter vorläufig und könne sich „unglücklicherweise in den kommenden Stunden verändern“, sagte Van Leeuw offenbar mit Blick auf viele Schwerstverletzte.

Die Identität des zweiten Selbstmordattentäters am Flughafen konnte dem Staatsanwalt zufolge bisher nicht geklärt werden. Dies gelte auch für einen dritten Mann, der in einer hellen Jacke und mit Hut auf Fahndungsfotos zu sehen ist. Er befindet sich Van Leeuw zufolge „auf der Flucht“.

Der Sprengsatz in der von ihm zurückgelassenen Tasche sei der größte gewesen. Er sei erst explodiert, als Sicherheitskräfte ihn kontrolliert sprengen wollten, „weil er so instabil war“.

Der Flughafenattentäter Ibrahim El Bakraoui sei anhand von Fingerabdrücken identifiziert worden, sagte der Staatsanwalt. Er sei am 9. Oktober 1986 in Brüssel geboren worden und belgischer Staatsbürger gewesen.

Er hinterließ dem Staatsanwalt zufolge eine Art „Testament“, das auf einem Computer in einem Mülleimer im Brüsseler Viertel Schaerbeek gefunden worden sei. In diesem habe er geschrieben: „Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, überall gejagt, nicht mehr sicher.“ Er habe angegeben, er wolle „nicht in einer Zelle“ landen.

Auch sein Bruder Khalid El Bakraoui sei anhand von Fingerabdrücken identifiziert worden, sagte der Staatsanwalt. Er habe sich in der Station Maelbeek im zweiten Wagen der U-Bahn in die Luft gesprengt. Auch er hat die belgische Staatsangehörigkeit und wurde am 12. Januar 1989 in Brüssel geboren. Beide seien der Polizei wegen zahlreicher Delikte bekannt gewesen, hätten aber nicht unter Terrorismusverdacht gestanden.

Bei den Anschlägen in Belgien sind auch Deutsche verletzt worden. „Wir müssen leider bestätigen, dass unter den bei dem Terroranschlag verletzten Personen auch deutsche Staatsangehörige sind, darunter mindestens eine schwer verletzte Person“, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin mit. Aus dem Ministerium hieß es weiter, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Deutsche auch unter den Todesopfern seien.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...