Finanzen

Rohstoff-Schock: Barclays warnt vor Panik und Preisverfall

Die britische Barclays-Bank warnt vor dem Risiko unerwartet heftig fallender Preise für wichtige Rohstoffe. Die Preisanstiege der vergangenen Wochen in diesem Bereich würden nicht von einer Erholung der Weltwirtschaft getragen. Setze sich diese Einschätzung an den Märkten durch, drohten panikartige Verkäufe.
31.03.2016 02:18
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die britische Großbank Barclays warnt in einem Bericht vor abrupt fallenden Preisen wichtiger Rohstoffe wie Erdöl und Kupfer, wie Bloomberg berichtet. Die Preisanstiege der vergangenen beiden Monate hätten demzufolge keine Entsprechung in der weltwirtschaftlichen Entwicklung. Werde dies an den Märkten offensichtlich, drohe ein neuerlicher Preisverfall durch die massenhafte Liquidation von Investitionen.

Den Prognosen der Bank zufolge könnte sich Kupfer relativ schnell auf bis zu 4000 Dollar pro Tonne und Erdöl auf bis zu rund 30 Dollar je Barrel (159 Liter) verbilligen. Derzeit kostet eine Tonne Kupfer rund 5000 Dollar und Erdöl der Sorte Brent notiert bei etwa 40 Dollar. „Investoren zog es zu Rohstoffen als eine der rentabelsten Anlageklassen im laufenden Jahr. Diese Zugewinne lassen sich im zweiten Quartal wahrscheinlich jedoch nicht wiederholen, wenn es keine fundamentale Verbesserung (der Weltwirtschaft) gibt. Rohstoffe sind für eine Liquidationswelle anfällig“, heißt es in der Analyse der Bank.

In den vergangenen beiden Monaten hatten sich die Preise wichtiger Rohstoffe deutlich erholt, nachdem sie in den beiden letzten Quartalen 2015 um 11 beziehungsweise 14 Prozent nachgegeben hatten. Investitionen in Form von Derivaten und Terminkontrakten im Gesamtvolumen von etwa 20 Milliarden Dollar waren daraufhin in die Rohstoffmärkte geflossen.

Barclays warnt in dem Bericht vor panikartigen Reaktionen an den Märkten, falls erkennbar wird, dass die realwirtschaftliche Entwicklung weitere Preissteigerungen nicht zulasse: „In Anbetracht der Tatsache, dass die Preisanstiege kaum auf verbesserten Fundamentaldaten der Wirtschaft basieren und dass der Aufwärtstrend schwer durchzuhalten sein wird, wächst das Risiko, dass ein Rückgang zu einer panikartigen Flucht der Anleger führt und dass die Preise nach unten ausschlagen werden.“

Zu beobachten sei außerdem, dass Investoren immer häufiger nur kurzfristig in Rohstoffe investieren, um kleinere Gewinne mitzunehmen, während sie früher Gelder eher langfristig in diesen Segmenten angelegt hätten. „Rohstoffmärkte wie jene für Kupfer und Erdöl leiden schon jetzt unter Produktionsüberhängen und hohen Lagerbeständen. Nun droht ihnen mit den strategischen Positionierungen von Anlegern eine weitere Hürde im Fall einer Erholung“, heißt es in der Analyse.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...