Politik

Lebensversicherungen: Allianz will Italien-Geschäft abstoßen

Lesezeit: 1 min
31.03.2016 10:48
Die Allianz will sich offenbar von ihrem Geschäft mit Lebensversicherungen in Italien trennen. Der Finanzinvestor Cinven zeigt Interesse.

Allianz-Chef Oliver Bäte macht offenbar Ernst mit der Trennung von unrentablen Unternehmensteilen im Ausland. In Italien steht ein Teil des Lebensversicherungs-Geschäfts zum Verkauf, wie zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Der betroffene Bestand hat ein Volumen von 4,5 Milliarden Euro. Die US-Investmentbank Goldman Sachs soll einen Käufer finden. Der britische Finanzinvestor Cinven, der viel Erfahrung mit der Abwicklung solcher Versicherungs-Portfolien hat, habe bereits Interesse signalisiert. Die Beteiligungsfirma Apollo habe dagegen abgewinkt. Das Geschäft könnte der Allianz rund 200 Millionen Euro einbringen, sagten die Insider.

Allianz und Cinven wollten sich zu den Informationen am Mittwochabend nicht äußern. Von Goldman Sachs und Apollo waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten.

Die Allianz, Europas größter Versicherer, ist in Italien die Nummer vier im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft. Bäte ist dabei, die Beteiligungen des Münchener Branchenriesen im Ausland neu zu ordnen. Er hatte nicht ausgeschlossen, dass sich die Allianz dabei auch von einigen Geschäften trennen wird. Für die hochprofitable Allianz Leben in Deutschland sei daran aber nicht gedacht.

Der zum Verkauf stehende Bestand in Italien belastet den Versicherer angesichts der Dauer-Niedrigzinsen: Er hat den Kunden eine Verzinsung von zwei Prozent garantiert. Das Neugeschäft hat die Allianz bereits eingestellt. Die neuen Kapitalvorschriften (Solvency II) in der EU machen das Halten solcher Bestände zusätzlich unattraktiv.

Für Finanzinvestoren wie Cinven kann die Abwicklung solcher Verträge dagegen ein lukratives Geschäft sein. Sie profitieren von der Bündelung mehrerer Bestände. In Großbritannien betreibt Cinven das Geschäft schon lange. In Deutschland hat sich der Investor mit der Hannover Rück zusammengetan und die Heidelberger Leben gekauft, zu der inzwischen zwei Portfolien (MLP Leben und Skandia Leben) gehören. In Italien hatte Cinven im vergangenen Herbst die dortige kleine Tochter der deutschen Ergo übernommen. Deren Neugeschäft soll aber fortgeführt werden

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...