Unternehmen

Bilfinger-Chef Utnegaard tritt zurück

Der Chef des krieselnden Baukonzerns Bilfinger, Per Utnegaard, legt völlig überraschend sein Amt nach nur elf Monaten nieder. Der Vorstandsvorsitzende gab persönliche Gründe für seinen Rücktritt an. Der Aufsichtsrat führe bereits Gespräche mit einem möglichen Nachfolger.
13.04.2016 12:00
Lesezeit: 1 min

Nach nur elf Monaten im Amt nimmt Bilfinger -Chef Per Utnegaard völlig überraschend seinen Hut. Der Norweger lege sein Amt als Vorstandsvorsitzender aus persönlichen Gründen Ende April nieder, teilte der kriselnde Bau- und Dienstleistungskonzern am Mittwoch mit. Darauf hätten sich der 56-jährige Manager und der Aufsichtsrat einvernehmlich verständigt. Die Suche nach einem Nachfolger läuft bereits auf Hochtouren: Das Kontrollgremium führe bereits Gespräche mit mehreren Kandidaten. Ziel sei es, eine Neubesetzung in Kürze bekannt zu geben. Bis auf weiteres übernehme Finanzvorstand Axel Salzmann zusätzlich die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden.

Die im MDax gelisteten Bilfinger-Aktien notierten in einem sehr freundlichen Gesamtmarkt leicht im Plus bei 38,38 Euro.

Die Mannheimer befinden sich seit mehreren Jahren in der Krise und sucht nach einer neuen Strategie. Utnegaard, der mit Hilfe des schwedischen Finanzinvestors und Bilfinger-Großaktionärs Cevian im Juni als Konzernchef eingesetzt worden war, hatte erst im Herbst eine Zwei-Säulen-Strategie mit den Sparten Industrial und „Building and Facility“ als neue Marschrichtung vorgestellt. Doch mittlerweile steht auch die Ertragsperle, das Bau- und Immobiliengeschäft, zur Disposition. Dem Traditionskonzern, dessen Wurzeln bis 1880 zurückreichen, droht damit die Zerschlagung. Im vergangenen Jahr verbuchte Bilfinger einen Rekordverlust von knapp einer halben Milliarde Euro.

Utnegaard habe das Unternehmen in einer herausfordernden Phase geleitet, erklärte Aufsichtsratschef Eckhard Cordes. „Gemeinsam mit dem Vorstandsteam wurde Bilfinger mit einer Strategie der Fokussierung auf das Kerngeschäft neu ausgerichtet. Dieser strategische Weg wird konsequent fortgesetzt und Bilfinger zurück auf einen profitablen Wachstumskurs gebracht.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

 

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...