Politik

Euro-Kritiker Grillo über Italien: „Dieses wunderbare Land stirbt“

Lesezeit: 1 min
13.12.2012 01:49
Euro-Kritiker Grillo über Italien: „Dieses wunderbare Land stirbt“ Der italienische Politiker Grillo sagt, dass die hohe Verschuldung Italien umbringen werde. Alle kosmetischen Maßnahmen würden die Lage nur schlimmer machen. Daher lehnt er einen Anleihekauf durch die EZB zur Senkung der Zinskosten rigoros ab.
Euro-Kritiker Grillo über Italien: „Dieses wunderbare Land stirbt“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Wahlkampf in Italien hat unlängst begonnen. Nach Silvio Berlusconi nutzt nun auch der Komiker Beppe Grillo die Gelegenheit, um sich mit seiner Partei von Mario Montis Politik abzugrenzen. Eine Unterstützung durch die EZB, mittels des Kaufs von italienischen Staatsanleihen zur Senkung der Zinskosten, würde er ablehnen, sagte Grillo in einem Interview mit der CNBC. Eine solche Aktion würde nur noch mehr Schulden bedeuten und „wir wollen den Anstieg der Schulden unterbrechen“, ergänzte er. „Wir müsen diese Erdrossellung stoppen, wir können uns das nicht leisten.“ Dieses „schöne Land liegt im Sterben“, betont Grillo. Ähnlich wie Berlusconi sieht er für den Anstieg der Zinskosten auf italienische Anleihen keinen nachvollziehbare Ursache in der realen Situation Italiens (hier). Der aktuelle Anstieg sei eine „mentale Halluzination durch Spekulationen im Bankensektor“, fährt Grillo fort.

In aktuellen Umfragen liegt Grillos Partei MoVimento 5 bei 15 Prozent. Aber nicht nur gegen die Banken wettert Beppe Grillo, sondern auch gegen den bald zurücktretenden Premier Monti. „Monti war, wie die Amerikaner zu sagen pflegen, ein Bluff, eine Blase“. Italien „ging im letzten Jahr in Konkurs, aber die Hälfte der Schulden wurden von französischen und deutschen Banken gehalten“, gibt Grillo zu Bedenken. „Wären wir Pleite gegangen, wäre das das Ende für Europa gewesen“. Also „haben sie Monti geschickt, um die Situation zu managen und sicher zu stellen, dass die deutschen und französischen Banken ihr Geld wieder bekommen“, fährt Grillo fort. Und zusätzlich pumpte die EZB Geld in den Markt, das den italienischen Banken helfen solle. Aber die Banken würden das Geld nicht nutzen, „um unsere Unternehmen zu finanzieren“. Vielmehr  nehmen sie es, „um ihre Schulden zurückzukaufen und so auch den deutschen und französischen Banken zu helfen.“

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Die Rezession ist da: Bankrotterklärung Deutschlands?
09.10.2024

Schlechter als erhofft: Die Bundesregierung erwartet für 2024 eine Abnahme der Wirtschaftsleistung. Wie sollen wir da wieder herauskommen?

DWN
Panorama
Panorama Häufigste Ängste der Deutschen: höhere Preise und Migration
09.10.2024

Manche Menschen fürchten um ihren Job, andere machen sich Sorgen wegen steigender Kriminalität oder wachsenden islamistischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Fast jeder Zweite nur noch befristet angestellt. Sind Jobs auf Lebenszeit ein Auslaufmodell?
09.10.2024

Immer kürzer, immer schneller: Befristete Arbeitsverträge sind auch nach der Corona-Pandemie traurige Realität bei deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Fußballchef bei Red Bull: Jürgen Klopp als Konzernstratege - kann er das?
09.10.2024

Es gibt verschiedene Management-Typen. Strategen, die von langer Hand planen und sich weder aus der Ruhe bringen noch in die Karten schauen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Wahl: Trump fordert Importzölle - Kanada und Mexiko wären stark betroffen
09.10.2024

Die von Donald Trump geforderten Importzölle der USA könnten Kanada und Mexiko besonders stark treffen. Ihre weltweiten Exporte würden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Selenskyj-Treffen wegen Bidens Absage in der Schwebe - ändert sich die Ukraine-Strategie?
09.10.2024

Der Hurrikan "Milton" in den USA und die Verschiebung des Deutschlandbesuchs von US-Präsident Joe Biden wirbeln die westlichen...

DWN
Politik
Politik Telegram kooperiert jetzt mit den russischen Behörden: Sollte man den Messenger bald verlassen?
09.10.2024

Der Gründer von Telegram hatte lange Zeit nicht vor, mit Russland zusammenzuarbeiten, aber jetzt sieht die Lage anders aus. Russische...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nahostkonflikt: Israel und libanesische Hisbollah im Eskalations-Modus - Vergeltungsschlag erwartet
09.10.2024

Auf Angriff folgt Vergeltung: Nahezu täglich beschießen sich die libanesische Hisbollah-Miliz und die israelischen Streitkräfte – ein...