Finanzen

Investoren skeptisch, dass es zu Drosselung der Öl-Förderung kommt

Investoren und Analysten erwarten sich keine Wunder von der am Wochenende geplanten Sitzung einiger Ölförder-Länder. Selbst wenn die Länder die Förderung drosseln, werde der Ölpreis wegen der gefüllten Lager noch länger niedrig bleiben.
16.04.2016 02:49
Lesezeit: 2 min

Die US-Börsen haben am Freitag nachgegeben. Die Anleger hielten sich im Vorfeld des Treffens zahlreicher Ölförder-Länder am Sonntag in Doha zurück, sagten Händler. Dort soll darüber diskutiert werden, ob es eine gemeinsame Initiative zur Deckelung der Fördermengen gibt - was den Rohstoff verteuern könnte. Zudem blicken Investoren auf die Frühjahrestagungen von Internationalem Währungsfonds und Weltbank über das Wochenende in Washington.

Für eine positive Grundstimmung sorgten Konjunkturdaten aus China. Zwar wuchs die Wirtschaft in der Volksrepublik im ersten Quartal so langsam wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr. Einzelhandelsumsätze, Kredite und Produktion legten im März allerdings unerwartet stark zu.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,2 Prozent tiefer auf 17.897 Punkten. Der breiter gefasste S&P gab um 0,1 Prozent auf 2081 Stellen nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,2 Prozent auf 4938 Zähler. Im Wochenvergleich stieg der Dow um 1,8 Prozent, der S&P 1,6 Prozent und der Nasdaq-Index 1,8 Prozent.

Öl verbilligte sich im Vorfeld des Treffens von Doha um 1,6 Prozent. Analysten sind skeptisch, dass es dort zu einer Einigung auf ein Einfrieren der Fördermenge kommt. Selbst wenn es dazu käme, gäbe es laut Experten noch immer ein Überangebot am Weltmarkt und damit einen weiter bestehenden Preisdruck.

Aktien der Citigroup drehten nach einem freundlichen Auftakt zum Handelsende 0,1 Prozent ins Minus. Die Bank hat im Quartal zwar einen Gewinneinbruch von 27 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar hinnehmen müssen. Sie schlug sich damit aber besser als von Analysten erwartet.

Titel von Apple fielen dagegen um zwei Prozent. Einem japanischen Medienbericht zufolge behält der US-Konzern angesichts von schwächelnden iPhone-Absätzen eine geringere Produktion bei.

Die US-Handelsplattform BATS legte im zweiten Anlauf ein fulminantes Börsendebüt hin. Die Aktie stieg zeitweise um bis zu 23 Prozent auf 23,38 Dollar. Am Ende stand ein Plus von 21 Prozent auf 23 Dollar. Die 13,3 Millionen Aktien waren am oberen Ende der bis 19 Dollar reichenden Spanne zugeteilt worden.

Nach den jüngsten Kursgewinnen machten Aktienanleger in Europa zum Wochenausklang Kasse. Der Dax fiel um 0,4 Prozent auf 10.052 Punkte. Der breiter gefasste EuroStoxx50 gab 0,2 Prozent auf 3054 Zähler nach. Im Vergleich zur Vorwoche lagen beide jedoch rund 4,5 Prozent im Plus.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,04 Milliarden Aktien den Besitzer. 1605 Werte legten zu, 1399 gaben nach und 128 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,67 Milliarden Aktien 1382 im Plus, 1438 im Minus und 154 unverändert.

Die US-Kreditmärkte legten nach schwachen Daten zur Industrieproduktion zu. Die zehnjährigen Staatsanleihen gewannen 8/32 auf 98-27/32. Die Rendite stieg auf 1,7518 Prozent. Der 30-jährige Bond erhöhte um 23/32 auf 98-23/32 und rentierte mit 2,5609 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Amerika: Hat Joe Biden jemals wirklich die USA regiert?
11.03.2025

Wurde die US-Regierung per Autopen (Unterschriftenautomat) gesteuert? Ein Bericht enthüllt, dass fast alle Biden-Dokumente maschinell...

DWN
Politik
Politik BSW klagt in Karlsruhe auf Neuauszählung der Wahl
11.03.2025

Knapp gescheitert, doch nicht bereit aufzugeben: Das Bündnis Sahra Wagenknecht zieht vor das Bundesverfassungsgericht. Die Partei zweifelt...

DWN
Politik
Politik Bargeldreform: Verschwinden bald die Ein- und Zwei-Cent-Münzen?
11.03.2025

Kaum jemand zahlt noch mit Ein- und Zwei-Cent-Münzen – stattdessen verstopfen sie Geldbeutel oder verschwinden in Sparschweinen. Die...

DWN
Technologie
Technologie Der Verbrenner-Golf bleibt mindestens bis 2035: Volkswagen Vertriebschef Martin Sander im Interview
11.03.2025

Volkswagen steht vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits soll die ID-Familie den Markt für Elektroautos erobern, andererseits...

DWN
Politik
Politik Grönland wählt heute Parlament
11.03.2025

Die Menschen auf Grönland wählen ein neues Parlament – doch der Wahlkampf wird von außen beeinflusst. Trump mischt sich ein, die...

DWN
Finanzen
Finanzen Künstliche Intelligenz: KI-Trading revolutioniert den Anlegermarkt – Welche Vorteile, Risiken und Möglichkeiten es gibt
11.03.2025

KI-Trading ermöglicht es Anlegern, durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz schneller und präzisere Marktanalysen zu erstellen und...

DWN
Politik
Politik Drohnenangriff auf Moskau fordert drei Todesopfer - Friedensgespräche beginnen
11.03.2025

Ein massiver Drohnenangriff auf Moskau erschüttert Russland: Zwei Tote, beschädigte Gebäude und gesperrte Flughäfen. Während der Kreml...

DWN
Immobilien
Immobilien Neues Büro finden: Was ist zu beachten und wie vermeidet man kostspielige Fehler bei der Suche?
11.03.2025

Die Firma wächst schneller als erwartet und mit ihr das Personal? Oder die Firmenräumlichkeiten werden nicht mehr benötigt? Je nachdem...